Solidarität, Gewerkschaftszeitschrift

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Als "Korrespondenzorgan der gewerblichen Arbeitervereine Österreichs" erschien "Die Gewerkschaft" erstmals am 15. Juni 1893 – wenige Monate nach Gründung der "Provisorischen Gewerkschaftskommission" im Oktober 1892 und kurz vor dem ersten Gewerkschaftstag im Dezember 1893. Das kleinformatige und bloß vierseitige Blättchen erschien bis 1923 monatlich.

Am 1. Juli 1923 übernahm die "Arbeit und Wirtschaft" die Aufgaben des Gewerkschaftsmediums – bis zum 1. Februar 1934, als der Aufmacher bereits Keine Gleichschaltung lautete. Wenige Tage später verschwand mit dem sozialdemokratischen Bund der Freien Gewerkschaften auch die freie Gewerkschaftspresse für 11 lange Jahre.

Nach der Wiederbegründung der freien Gewerkschaftsbewegung in Form des überparteilichen ÖGB – nunmehr als einheitliche Organisation aller ArbeitnehmerInnen – wurde auch die Gewerkschaftszeitschrift neu gegründet.

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Die erste Nummer erschien bereits am 8. Juni 1945 unter dem etwas sperrigen Titel "Der österreichische Arbeiter und Angestellte – Mitteilungsblatt des österreichischen Gewerkschaftsbundes und der Sozialversicherungsinstitute". Ihr Umfang war mit vier großformatigen Seiten relativ knapp bemessen, weshalb in den kommenden Monaten und Jahren nach und nach eigene Fachblätter der damals noch 16 Einzelgewerkschaften entstanden – als erstes das "Vorwärts" genannte Organ der grafischen und papierverarbeitenden Betriebe.

Ab Januar 1947, mit der Nummer 28, wurde der Name schließlich auf "Solidarität" geändert. Im Mai 1966, mit der Nummer 449, wurde die Zeitschrift auf eine monatliche Illustrierte – damals die erste bunte Zeitschrift des Landes – umgestellt; seit damals wird die "Solidarität" den Gewerkschaftsmitgliedern per Post zugesandt. In den folgenden Jahrzehnten wurden Format und Layout der Gewerkschaftszeitschrift mehrmals umgestellt.

Im Zuge der jüngst notwendig gewordenen Sparmaßnahmen erscheint die "Solidarität" nur noch sechsmal jährlich; die Auflage liegt bei 1,2 Millionen Exemplaren.