Die in den Jahren 1924/25 nach Plänen von Franz Krauß und Josef Tölk errichtete Wohnhausanlage mit 172 Wohnungen wurde 1949 nach dem Begründer der Psychoanalyse Sigmund Freud (1856–1939) benannt. Der Sigmund-Freud-Hof ist ein großer, blockartiger Bau mit Innenhof, dessen Hauptfront zur Spittelauer Lände / Gussenbauergasse weist.
Die symmetrische Fassade wird durch kleine spitze Loggien und zwei außenliegende Turmbauten gekennzeichnet; über den beiden Eingängen finden sich je zwei Putti.
In der Tepserngasse und im Innenhof fallen die turmartig hervorgehobenen Stiegenhäuser auf. Die originale Farbgebung (grau, gelb und rot) des Verputzes blieb bei der Renovierung leider unberücksichtigt.
Zur Ausstattung der Anlage gehörten eine Bibliothek, ein Zahnambulatorium, ein Kindergarten, eine zentrale Bade- und Waschanstalt und drei Künstlerateliers.
Literatur: Hans und Rudolf Hautmann, Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919–1934, 1980; Helmut Weihsmann, Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919–1934, 1985/2002; Walter Zednicek, Architektur des Roten Wien, 2009.