Richter, Lina

28.4.1897, Wien – 8.2.1971, Wien

Richter_lina_head_vga

R

Lina Richter war das Kind einer Arbeiterfamilie und musste sich nach dem frühen Tod ihrer Mutter um die jüngeren Geschwister kümmern, weshalb sie keinen "richtigen Beruf" erlernen konnte. Während des Ersten Weltkriegs war sie als Kindermädchen und ein Jahr lang als Fabriksarbeiterin tätig.

1918 heiratete sie und trat noch im selben Jahr der SDAP bei. Nach einer Ausbildung als Arzthelferin im Rahmen des Arbeiter-Samariter-Bundes war Richter von 1923 bis 1932 als Fürsorgerätin tätig. 1932 wurde sie Bezirksrätin in Neubau und stellvertretende Leiterin des Frauenkomitees.

Nach den Ereignissen des Februar 1934 arbeitete Lena Richter als Kreisleiterin der Sozialistischen Arbeiterhilfe in der Illegalität weiter, was ihr 1935 ein Jahr Kerker und in den folgenden Jahren noch weitere kürzere Haftstrafen eintrug.

1945 gehörte Richter zu den Mitarbeiterinnen der ersten Stunde. Von 1945 bis 1958 wirkte sie als Bezirksrätin, von 1958 bis 1959 als Gemeinderätin; außerdem war sie viele Jahre lang Vorsitzende des Bezirksfrauenkomitees und Mitglied des Wiener Frauenkomitees.