Reismann, Edmund (GR)

14.8.1881, Wien – 28.12.1942, ermordet im KZ-Auschwitz (Polen)

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Edmund Reismann war der Sohn eines Eisenhändlers, dessen kleines Geschäft die Familie kaum ernähren konnte. Reismann musste deshalb schon in frühen Jugendjahren als Markthelfer und "Hutschenschleuderer" arbeiten. Bereits mit 19 Jahren wurde er zum Ortsgruppenobmann der Metallarbeiter gewählt und brachte prominente Sozialisten wie Otto Bauer und Rudolf Hilferding als Vortragende nach Meidling. Nach dem Tod seines Vaters übernahm er dessen Geschäft, kam jedoch bald in große Schwierigkeiten, da ihn die Meidlinger Geschäftsleute wegen seiner politischen Gesinnung boykottierten.

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1919 wurde Reismann in den Gemeinderat gewählt, dem er bis 1934 angehörte. In Erinnerung an seine eigene schwierige Jugend engagierte er sich ganz besonders im Bildungswesen; von ihm gingen entscheidende Initiativen zum Ausbau der Arbeiterbüchereien aus. Edmund Reismann war auch im Wirtschafts- und Finanzbereich des "Roten Wien" in verschiedenen führenden Funktionen tätig, 1929 etwa leitete er den Wohnungsausschuss im Rahmen des Internationalen Sozialistischen Jugendtreffens. 1931, anlässlicher der 2. Arbeiter-Olympiade übernahm er diese schwierige Aufgabe erneut. "Die Bevölkerung von Innsbruck mußte untergebracht werden", berichtete er.

Edmund Reismann wurde bereits 1933 vorübergehend verhaftet, 1934 neuerlich festgenommen und zu fünf Monaten Arrest verurteilt. Nach dem "Anschluss" Österreichs wurde Reismann am 19. Oktober 1938 gemeinsam mit Julius Weiss und Robert Pipelka von der Gestapo verhaftet. Er kam zunächst ins KZ-Buchenwald, dann nach Auschwitz. Benedikt Kautsky erinnerte sich später: Am 4. oder 5. Tag nach unserer Ankunft wurden wir nach der Arbeitsfähigkeit gesichtet. Heinrich Steinitz, ebenso wie Edmund Reismann wurden als zu alt ausgeschieden. Am selben Nachmittag marschierten sie nach Birkenau, wir sahen sie nie wieder... 

Die in den Jahren 1924 bis 1926 nach Plänen von Heinrich Schmid und Hermann Aichinger errichtete Wohnhausanlage, 12., Am Fuchsenfeld 1-3, wurde 1949 Reismann-Hof benannt.