Herma Nothelfer war nach Abschluss einer zweijährigen Handelsschule von 1928 bis zum 12. Februar 1934 als Angestellte der Gewerkschaft der Land- und Forstarbeiter tätig. Bereits ab 1926 wirkte sie als Bibliothekarin in der Arbeiterbücherei der SDAP-Wieden und von 1926 bis 1928 auch als Obmannstellvertreterin der SAJ im vierten Bezirk. Nach 1934 ihrer Arbeit beraubt, setzte sie ihre politische Tätigkeit in der Illegalität fort.
Schon im Mai 1945 war Nothelfer wieder als Bezirkssekretärin der SPÖ-Wieden aktiv und fungierte nach den ersten Wahlen bis zum Jahr 1973 als Bezirksrätin. Über die ersten Wochen und Monate nach dem Krieg berichtete sie später: Als wir Ende April 1945 in unser Parteiheim auf [Wiedner Hauptstraße] 60b kamen, fanden wir einen Schutt- und Trümmerhaufen vor, den die Hitlerjugend noch in den letzten Tagen vor ihrer Auflösung angerichtet hatte. Nach und nach tauchten immer mehr Genossen auf, und wir arbeiteten tagelang, um einigermaßen ein Sekretariat einrichten zu können. (...) Mangel an Mitarbeitern hatten wir in den Jahren nach 1945 keinen. Die ersten Monate nach dem Krieg, als noch sehr viele arbeitslos waren, saßen in einem Nebenraum des Sekretariats stets 10 bis 20 Genossen, die sich zu jeder Arbeit freudig und uneigennützig anboten.
Von 1966 bis 1973 war Herma Nothelfer überdies Bezirksvorsteher-Stellvertreterin im 4. Bezirk.