Die in den Jahren 1924/25 nach Plänen von Cesar Poppovits errichtete Wohnhausanlage mit 70 Wohnungen wurde nach dem Bildungspolitker Ludo Moritz Hartmann (1865–1924) benannt.
Auffällig an diesem Gebäude ist der zurückversetzte Mitteltrakt, der einen kleinen Straßenhof bildet. Die kubistische Schlichtheit der Fassaden steht in starkem Gegensatz zur reichen Ausgestaltung der Erdgeschosszone. Hier wurde ein Pfeilergang mit Geschäftslokalen angelegt; die mit keramischen Platten verkleideten Säulen haben die Form von Palmstämmen und verleihen dem Ensemble etwas exquisit-exotisches.
Die 70, relativ großen Dienstwohnungen des Gebäudes – teilweise sogar mit vier Zimmern – waren hauptsächlich für höhere Beamte des nahe gelegenen Rathauses vorgesehen, was die Außergewöhnlichkeit dieses Baus erklären mag.
Literatur: Hans und Rudolf Hautmann, Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919–1934, 1980; Helmut Weihsmann, Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919–1934, 1985/2002; Walter Zednicek, Architektur des Roten Wien, 2009.