Conrad Lötschs Vater war Schneidermeister, seine Mutter stammte aus einer Kleinbauernfamilie im Böhmerwald. 1885 zog die Familie nach Linz, als der Vater 1889 starb, blieb die Mutter mit zehn Kindern in bitterster Not zurück. Conrad Lötsch erlernte das Schlosserhandwerk; die anschließende Wanderschaft führte ihn 1898 nach Floridsdorf, wo er in der Nordbahnwerkstätte Arbeit fand.
Lötsch engagierte sich in Partei und Gewerkschaft und war im Januar 1918, als die Arbeiter gegen den Krieg streikten, einer der Sprecher dieser Bewegung. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs wurde Lötsch zum Vorsitzenden des Floridsdorfer Arbeiter- und Soldatenrates und zum Bezirkssekretär der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei gewählt. Von 1919 bis 1934 vertrat er seinen Bezirk im Gemeinderat. 1934 und 1944 war Lötsch jeweils mehrere Wochen in Haft.
Von 1945 bis 1954 war Conrad Lötsch als Bezirksobmann der SPÖ-Floridsdorf und wiederum als Gemeinderat und Klubobmann der sozialistischen Gemeinderäte und Bezirksvorsteher tätig, von 1951 bis 1954 außerdem Dritter Präsident des Wiener Landtages.
Die in den Jahren 1961/62 errichtete Wohnhausanlage, 21., Brünner Straße 24-32, wurde Conrad-Lötsch-Hof benannt.