Die in den Jahren 1928 bis 1932 nach Plänen von Karl Schartelmüller errichtete Gemeindesiedlung mit 643 Wohnungen besteht aus einem U-förmigen, dreistöckigen Wohnblock mit Wohnturm, Gemeinschaftseinrichtungen und Geschäftslokalen im Zentrum und langen Reihen von zweigeschossigen Reihenhäusern.
Die Siedlung Lockerwiese versucht damit auf etwas widersprüchliche Weise die konkurrierenden Konzepte der kleinbürgerlichen Gartenstadt und der kommunalen Wohnbauanlagen des "Roten Wien" zu vereinen. Die gekrümmten Straßen, kleinen Plätze und stadttorartigen Durchfahrten unterstreichen den wohl beabsichtigten "malerischen" Charakter. Die Anlage wurde 1938 vom selben Architekten auf über 770 Wohnungen erweitert.
Literatur: Hans und Rudolf Hautmann, Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919–1934, 1980; Helmut Weihsmann, Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919–1934, 1985/2002; Walter Zednicek, Architektur des Roten Wien, 2009.