Erich Leischner war v.a. im Bereich des städtischen Wohnbaus, aber auch bei der Planung und Errichtung von Industrie- und Infrastrukturbauten (Straßenbahndepots, Gas- und Elektrowerke, Umspannwerke, Wasserbehälter) tätig. Seine Betriebs- und Werkshallen der Straßenbahnremisen Meidling, 12., Koppreiterstraße 5, und Fünfhaus, 15., Schwendergasse 15 gehören nach Weihsmann zu den schönsten ihrer Art in Wien. Nach Leischners Plänen entstanden auch das mittlerweile verschwundene "Thaliabad", das legendäre Kongressbad und mehrere Kinderfreibäder.

Folgende Gemeindebauten wurden von Leischner geplant: Der Robert-Blum-Hof, der Franz-Kurz-Hof, der Pfannenstielhof und der Appelhof sowie die Gemeindebauten 2., Ybbsstraße 40-42 und 18., Antonigasse 100. In der Wohnhausanlage Sandleiten geht der Bau der Volksbibliothek (heute Städtische Bücherei) ebenso auf Leischner zurück wie der der für 600 Personen angelegte Kino- und Theatersaal sowie das moderne Kindergartengebäude.

Während des Ständestaates war Leischner für die architektonische Ausgestaltung der Höhenstraße verantwortlich und auch weiter im Wohnbau engagiert (Ignaz-Seipel-Hof etc.).

Während der NS-Diktatur arbeitete Leischner am Entwurf neuer Wohnbezirke im Süden Wiens. Nach Kriegsende avancierte er zum Leiter der Magistratsabteilung Architektur. In dieser Funktion war er unter anderem federführend am Wiederaufbau der Hauptfeuerwache, bei der Errichtung des Laaerbergbades und als Konsulent bei der Planung der neuen Brücken über den Donaukanal beteiligt. 

Werk: Die Wohnhausbauten der Gemeinde Wien (Karte), 1926; Das neue Wien 1919-1956. Vogelschauplan der im Rahmen des sozialen Wohnbaues bis zum Jahre 1956 fertiggestellten und begonnenen Wohnhausbauten der Stadt Wien (Karte), 1956.
Literatur: Helmut Weihsmann, In Wien erbaut, 2005.