Klosehof

19., Philippovichgasse 1

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Die in den Jahren 1924/25 nach Plänen von Josef Hoffmann errichtete Wohnhausanlage mit 143 Wohnungen wurde 1949 nach dem Schutzbündler Viktor Klose (1904–1934) benannt.

Klose gehörte einer Gruppe an, die sich am 12. Februar 1934 in der Schule in der Grinzinger Straße 95 sammelte und mit Gewehren ausgerüstet wurde. Beim Verlassen der Schule gerieten die Schutzbündler in einen Hinterhalt der Polizei; dabei wurde der erst 29 Jahre alte Viktor Klose erschossen.

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Der große, geschlossene Baublock des Klosehofs wirkt für die frühe Errichtungszeit sehr nüchtern und modern. Seine betont ruhige Fassade wird durch die additive Reihung der quadratischen Fenster, der leicht vertieften Stiegenhausfenster und der tiefen Loggienschlitze bestimmt.

Ein schmaler, mit Pilastern und zwei weiblichen Figuren von Anton Hanak versehener Durchgang führt in einen relativ kleinen Innenhof, den Hoffmann mit einem "Wohnturm" besetzte. In den Jahren 2003 bis 2004 restauriert, zeigt der wegen seiner Schlichtheit oft geschmähte Klosehof heute wieder seine zeitlose Qualität.

Literatur: Hans und Rudolf Hautmann, Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919-1934, 1980; Helmut Weihsmann, Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919-1934, 1985/2002; Walter Zednicek, Architektur des Roten Wien, 2009.