Johann Janecek stammte aus einem kleinen Dorf in Nordböhmen. Die Suche nach besseren Lebensbedingungen führte ihn nach Wien, wo er es zum angelernten Metallarbeiter brachte. Er schloss sich den Gewerkschaften und der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei an, wurde Vertrauensmann in der Brigittenauer Metallfabrik Scherb, nach einem von ihm organisierten Streik jedoch entlassen und auf die berüchtigte "Schwarze Liste" gesetzt, was zur Folge hatte, dass er in keinem anderen Betrieb Arbeit fand. Die Partei half ihm, wie vielen anderen in ähnlicher Lage, indem sie ihm einen Posten bei der Krankenkasse beschaffte.
Janecek war von 1919 bis 1927 Bezirksvorsteher der Brigittenau und von 1927 bis zu seinem Tod Abgeordneter zum Nationalrat. 1924 wurde er zum Wiener Obmann der Metallarbeitergewerkschaft gewählt, 1930 zum Obmann des österreichischen Metall- und Bergarbeiterverbandes und 1931 zum Vorsitzenden des Bundes Freier Gewerkschaften.
Die in den Jahren 1925/26 nach Plänen von Wilhelm Peterle errichtete Wohnhausanlage der Gemeinde Wien, 20., Engerthstraße 99-109 / Wehlistraße 88-98, wurde Janecek-Hof benannt.