Der Pädagoge Alois Jalkotzy, der selbst als Vollwaise in einem Waisenhaus aufwuchs, war bereits in der Schönbrunner Erzieherschule der Kinderfreunde als Lehrkraft tätig; von 1922 bis 1934 leitete er das Sekretariat der Österreichischen Kinderfreunde. Er war es, der dem sozialdemokratischen Landesparteisekretär von Oberösterreich, Richard Bernaschek, in der Nacht vom 11. zum 12. Februar 1934 die verschlüsselte Botschaft übermittelte, Das Befinden des Onkel Otto und der Tante wird sich erst morgen entscheiden. Ärzte raten abwarten, vorerst noch nichts unternehmen, die Bernaschek davon abhalten sollte, sich mit seinen Schutzbündlern einer Polizeiaktion im Linzer Parteiheim "Hotel Schiff" zu widersetzen.
Nach 1934 war Jalkotzy mehrere Monate inhaftiert und bestritt seinen Lebensunterhalt bis Kriegsende mit Gelegenheitsarbeiten und als Versicherungsvertreter. Unterstützung erhielt er auch durch die Quäker, deren Mitglied Alois Jalkotzy seit den 1920er Jahren war, in Form der sogenannten "Quäkerspeisung".
Von 1945 bis 1949 war Alois Jalkotzy Direktor der Jugenderziehungsanstalt Eggenburg, wo er innovative Konzepte zur Resozialisierung von Jugendlichen entwickelte. Unter anderem sollten die Jugendlichen eine monatliche Zeitung erstellen, in der nur positive Nachrichten publiziert werden – ein Versuch, die Kriegserlebnisse zu verarbeiten. Diese Publikation erschien bis in die 1980er Jahre unter dem Titel "Mappe der Menschlichkeit".
1950 begründete Jalkotzy die Institution der "Elternschule", die Vätern und Müttern Hilfe bei der Erziehung bot, und wurde 1966 mit dem Preis der Stadt Wien für Volksbildung ausgezeichnet. Bis ins hohe Alter veröffentlichte er unterschiedliche Publikationen, in der er seine Ansichten und Gedanken als Menschenfreund an andere weitergab.
Werk: Alois Jalkotzy, Die wichtigsten Jahre unseres Lebens. Über die geistig-seelische Entwicklung des vorschulpflichtigen Kindes berichtet, 1965.