Jaksch, Wenzel

25.9.1896, Langstrobnitz (Böhmen) – 27.11.1966, Wiesbaden (Hessen, Autounfall)

IJ

Wenzel Jaksch kam 1910 nach Ottakring, erlernte hier das Maurerhandwerk und schloss sich dem Verband jugendlicher Arbeiter an, in dem er bald führende Funktionen übernahm. 1918 kehrte er in seine Heimat zurück, wo er einer der Sprecher der sudetendeutschen Sozialdemokraten wurde. 1929 wurde Jaksch ins tschechoslowakische Parlament gewählt, ab 1938 war er Vorsitzender der Sudetendeutschen Sozialdemokratischen Partei.

Jaksch_Wenzel_GT_DigiJaksch hatte wesentlichen Anteil daran, dass nach der Machtübernahme Hitlers im Januar 1933 viele deutsche Sozialdemokraten und nach dem Februar 1934 auch ihre österreichischen Gesinnungsgenossen in der Tschechoslowakei Zuflucht fanden. Er trug entscheidend dazu bei, dass die Arbeiter-Zeitung und andere Publikationen der österreichischen Sozialisten in der CSR hergestellt und nach Österreich geschmuggelt werden konnten.

Nach der Besetzung seiner Heimat durch die Nationalsozialisten im Jahr 1939 floh Jaksch zuerst nach Polen, dann nach England; erst 1949 durfte er in die Bundesrepublik zurückkehren, wurde Mitglied des Bundestages und ab 1964 Präsident des "Bundes der Vertriebenen".

In der Lindauergasse 34-36 in Ottakring befindet sich eine Gedenktafel für Wenzel Jaksch.