Hotel Metropol

1., Morzinplatz / Salztorgasse 6

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Das ehemalige Hotel Metropol (ursprünglich Métropole) wurde anlässlich der Wiener Weltausstellung 1873 errichtet.

Als im März 1938 die Nationalsozialisten die Herrschaft in Österreich übernahmen, wurde das gutbürgerliche Metropol Sitz der "Gestapoleitstelle" für Wien. Von hier aus wurde die erste große Verhaftungswelle im März und April 1938 koordiniert, der v.a. Funktionäre der Kommunisten und Sozialisten sowie bekannte Antifaschisten und Juden zum Opfer fielen.

Die meisten Häftlinge betraten das Haus nicht durch das Hauptportal, sondern durch einen Hintereingang in der Salztorgasse.

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Von hier führte ein direkter Abgang in die Kellerräumlichkeiten, in denen das Gestapogefängnis untergebracht war. Viele Häftlinge wurden hier tage- und wochenlang zur Erzielung von "Geständnissen" gefoltert; manche starben bereits an den Folgen der erlittenen Misshandlungen, andere verübten Selbstmord, die große Mehrheit wurde weiter in die Konzentrationslager verschickt.

Später gehörte es zu den Hauptaufgaben der Wiener Gestapoleitstelle, die Deportationstransporte zusammenzustellen, mit denen jüdische Männer, Frauen und Kinder zunächst an zentrale Sammelstellen und von dort in die Gaskammern geschickt wurden.

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Am 15. Januar 1945 wurde das Metropol durch Bombentreffer zerstört. In den Jahren 1963 bis 1968 wurde an seiner Stelle der Leopold-Figl-Hof errichtet – benannt nach ÖVP-Obmann und Bundeskanzler Leopold Figl, der selbst viele Jahre in KZ-Haft verbracht hatte.

Heute erinnert eine im Jahr 2011 neu gestaltete Gedenkstätte an die Opfer des österreichischen Freiheitskampfes. Ihr Eingang befindet sich etwa an jener Stelle, an der der berüchtigte Hintereingang der Gestapo-Zentrale lag. Die Ausstellung beleuchtet anhand neuer Forschungsergebnisse die Tätigkeit der Gestapo Wien.

Vor dem Gebäude wurde 1985 ein von Leopold Grausam gestaltetes Mahnmal aufgestellt. Eine Bronzefigur und ein Block aus Mauthausener Granit symbolisieren das Schicksal der Verfolgten.

Gedenkstätte für die Opfer des österreichischen Freiheitskampfes
1., Salztorgasse 6
Aus organisatorischen Gründen wird die Gedenkstätte derzeit nur auf Nachfrage geöffnet
Tel.: 228 94 69-319 oder office@doew.at