Gewerkschaftliche Interessensvertretungen entstanden in Österreich erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts, nachdem die Gründung von legalen Gewerkschaften nach der Aufhebung des Koalitionsverbotes im Jahr 1870 möglich geworden war. Von Beginn an war die Verbindung von Sozialdemokratischer Arbeiterpartei und Freien Gewerkschaften sehr eng; gegen Ende des 19. Jahrhunderts formierten sich schließlich die Richtungsgewerkschaften.
Die Institutionalisierung der unterschiedlichen Fraktionen innerhalb des Gewerkschaftsbundes entwickelte sich erst in den Jahren nach 1945. Erich Hofstetter, der frühere FSG-Bundessekretär erinnerte sich: [...] als es im Jahre 1947 ruchbar wurde, dass Volkspartei und KPÖ wegen einer Regierungsumbildung, bei der die Sozialisten ausgeschlossen werden sollten, verhandelten, entschlossen sich auch die Mitglieder der Sozialistischen Partei, im Rahmen des Gewerkschaftsbundes als geschlossene Gruppe aufzutreten.
Zunächst wurde das Betriebsreferat der Sozialistischen Partei unter der Leitung von Otto Skritek gegründet, das die politische Betreuung der Beschäftigten in den Betrieben zur Aufgabe hatte, die sozialistischen Betriebsfunktionäre zu Informationsbesprechungen und Schulungen zusammenfasste und die "Welt der Arbeit" als sozialistische Betriebszeitung herausgab. Bei den ersten Betriebsratswahlen im Oktober / November 1947 kandidierten die sozialistischen Gewerkschafter bereits auf eigenen Listen. Das Nebeneinander von Fraktion und Betriebsreferat führte bald zu Problemen.
Man kam schließlich überein, das Betriebsreferat wieder aufzulassen und die politischen Anliegen der Partei mit den Plänen und Auffassungen der "Fraktion Sozialistischer Gewerkschafter" im ÖGB abzustimmen, die fortan die Verbindung zwischen den Betrieben und der Partei besorgte.
Die Fraktion Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen tritt für Chancengleichheit und Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen ein, befürwortet einen geordneten Zugang zum Arbeitsmarkt und fordert auch für ausländische Kollegen und Kolleginnen faire Chancen durch eine Verbesserung der Integrationsmöglichkeiten für Zugewanderte und ihre hier lebenden Angehörigen, sowie durch einen kontrollierten Neuzugang zum Arbeitsmarkt.
FSG-Wien
2., Johann-Böhm-Platz 1
Tel.: 534 44 - 351/ - 39 504
E-Mail: wien@fsg.at