Nachdem das Stadtbauamt 1927 zu dem Schluss gekommen war, dass die 1873 errichtete und nach Maria Theresia benannte damalige Brücke nicht mehr den Anforderungen des modernen Verkehrs genügte, wurde der Beschluss gefasst, eine neue Brücke zu errichten.
Zwei Jahre später entschied sich der Wiener Gemeinderat für den Entwurf Hubert Gessners und für ein eisernes Brückentragwerk der Waagner-Biro AG.
Eröffnet wurde die neue Augartenbrücke am 5. Juli 1931. Die "Allgemeine Zeitung" lobte bereits 1930 die künstlerische Ausgestaltung der Brücke und bezeichnete ihren Architekten als einen Meister der strengen Sachlichkeit.
In den letzten Kriegstagen sprengten die abziehenden deutschen Truppen sämtliche Donaukanalbrücken. Dank ihrer massiven Bauweise wurde die Augartenbrücke allerdings nur beschädigt und konnte schon im Januar 1946 als erste der wiederhergestellten Donaukanalbrücken dem Verkehr übergeben werden.
2011/12 zeigte der Waschsalon Karl-Marx-Hof die Ausstellung "Hubert Gessner. Architekt der Arbeiterbewegung".
Literatur: Markus Kristan, Hubert Gessner. Architekt zwischen Kaiserreich und Sozialdemokratie 1871–1943, 2011.