Der gelernte Schlosser Franz Adelpoller trat 1919 in den Dienst der Österreichischen Bundesbahnen, war zuerst Heizer, dann Lokomotivführer und zuletzt Verkehrsarbeitsinspektor. Seit seiner Jugend war Adelpoller in der Gewerkschaft und in der sozialdemokratischen Bewegung tätig und wurde 1929 in die Zentralleitung der Eisenbahnergewerkschaft berufen.
Nach dem Februar 1934 war er wegen seiner illegalen Tätigkeit für die Revolutionären Sozialisten wiederholt in Haft. Seine Fahrten als Lokomotivführer u.a. in die Tschechoslowakei nutzte Adelpoller noch bis 1938, um im Kohlentender versteckte Genossen außer Landes zu bringen. Die Polizei hegte zwar Verdacht, konnte ihm aber keine Fluchthilfeaktion nachweisen.
1945 wurde Franz Adelpoller zum stellvertretenden Obmann und 1960 schließlich zum Obmann der SPÖ Landstraße gewählt – eine Funktion, die er bis 1965 ausübte. Von 1945 bis 1964 gehörte Adelpoller auch dem Wiener Gemeinderat an.
Die in den Jahren 1957/58 errichtete städtische Wohnhausanlage, 3., Gestettengasse 12-16, trägt seit 1989 den Namen Franz-Adelpoller-Hof. Eine Gedenktafel erinnert hier an den sozialistischen Freiheitskämpfer und Gemeinderat.