Appelhof
Prager Straße 43-47
1931/32 nach Plänen von Erich Leischner errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 187 Wohnungen. Benannt nach dem Mitbegründer der Bewegung Freie Schule und Funktionär der Kinderfreunde, Alois Appel (1872–1946).
Beethoven-Hof
O'Briengasse 26-30
1930 nach Plänen von Franz Zabza errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit ursprünglich 30 Wohnungen.
Bielerhof
Kinzerplatz 10-12
1926/27 nach Plänen von Adolf Stöckl errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 110 Wohnungen. 1947 zu Ehren der Schweizer Stadt Biel benannt, die nach dem Zweiten Weltkrieg eine Hilfsaktion für die Floridsdorfer Bevölkerung organisierte.
Franz-Bretschneider-Hof
Mitterhofergasse 17-19
1924/25 nach Plänen von Gustav Schläfrig und Hanns Reiser (1877) errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 100 Wohnungen. Benannt nach dem ersten sozialdemokratischen Bezirksvorsteher von Floridsdorf, Franz Bretschneider (1866–1950).
Karl-Seitz-Hof
Jedleseer Straße 66-94
1926 bis 1931 nach Plänen von Hubert Gessner errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 1.173 Wohnungen. Benannt nach dem früheren Bürgermeister und ersten Präsidenten der Republik, Karl Seitz (1969–1950).
Paul-Speiser-Hof
Franklinstraße 20 / Freytaggasse 1-9 und 2-14
1929 bis 1932 in drei Bauteilen nach Plänen von Ernst Lichtblau, Karl Scheffel, Leopold Bauer und Hans Glaser errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 765 Wohnungen, die in der Ersten Republik nach dem benachbarten Sportplatz des Floridsdorfer Athletik-Clubs als "FAC-Bau" bekannt war und 1948 nach dem Wiener Vizebürgermeister und Stadtrat Paul Speiser (1877–1947) benannt wurde.
Schlingerhof
Brünner Straße 34-38 / Floridsdorfer Markt
1924 bis 1926 nach Plänen von Hans Glaser und Karl Scheffel auf den Gründen des ehemaligen Floridsdorfer Gaswerks errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 478 Wohnungen. Benannt nach dem Floridsdorfer Gemeinderat und Reichstagsabgeordneten Anton Schlinger (1870–1912).
Nicht benannte Wohnhausanlagen
Anton-Störk-Gasse 53-55
1929/30 nach Plänen von Richard Weisse (1889–1948) errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 22 Wohnungen.
Der Mittelteil ist straßenseitig deutlich zurückversetzt und mit einer Doppelreihe Balkonen belebt.
Berzeliusgasse 9-13
1924/25 nach Plänen von Konstantin Peller, Adolf Stöckl und Julius Stoik (1882–1954) als Erweiterung der Anlage in der Edergasse errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 146 Wohnungen.
Gleicht der benachbarten Anlage (mit Ausnahme der Farbgebung) bis ins Detail; auch hier sind die Stiegenhauseingänge noch von der Straße aus zugänglich.
Carrogasse 13-17 (nach neuer Nummerierung 1-5) / Justgasse
1925/26 nach Plänen von Konstantin Peller, Adolf Stöckl und Julius Stoik errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 193 Wohnungen.
Eine größere, recht einfach gehaltene Anlage mit kleinen Spitzgiebeln und flachen Erkern, die ebenfalls zum Bauprogramm östlich der Brünner Straße gehörte. Der Bau enthält mehrere Gemeinschaftseinrichtungen u.a. einen großen Kindergarten in der Osergasse.
Christian-Bucher-Gasse 32-34
1929/30 nach Plänen von Fritz Rosenbaum (1898) errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 16 Wohnungen.
Einfache Straßenfront mit erkerartig herausgehobenen und mit Klinker verkleideten Stiegenhäusern.
Donaufelder Straße 44 / Fultonstraße
1930/31 nach Plänen von Walther Sobotka errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 107 Wohnungen.
Die langen, vollkommen schmucklosen Fassaden dieses immer noch zeitgemäß wirkenden Baus werden nur von eingesetzten Loggiengruppen und kleinen Stiegenhausfenstern gegliedert. Interessant ist auch der Eingangsbereich.
Edergasse 4-10 / Brünner Straße 130-134
1924/25 nach Plänen von Konstantin Peller, Adolf Stöckl und Julius Stoik errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 117 Wohnungen.
Mit seinen spitzen Giebeln, flachen Erkern und den niedlichen Putzornamenten (Füllhörner mit Tauben) wirkt dieser Bau, dessen Architektur jener der benachbarten Gebäude in der Carrogasse und der Berzeliusgasse, aber auch den noch vor dem Ersten Weltkrieg von denselben Architekten errichteten Häusern für die Bediensteten des Gaswerks Leopoldau gleicht, recht altmodisch. Auffallend ist die markante rote Färbelung.
Fultonstraße 5-11
1930 nach Plänen von Hans und Adolf Paar errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 158 Wohnungen.
Ein U-förmiger Bau mit Doppelbalkonreihen und großem Innenhof, der von einem freistehenden Kindergartengebäude (mit Eisbärenplastik) abgeschlossen wird. Der Sockel und der Eingangsbereich sind mit mehrfarbigen Klinkersteinen verkleidet.
Josef-Baumann-Gasse 65-67
1929/30 nach Plänen von Karl Krist errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 51 Wohnungen im Anschluss an die Siedlung Baumanngasse des gleichen Architekten. Hübsch und freundlich.
Justgasse 9-27
1923/24 nach Plänen von Konstantin Peller, Adolf Stöckl und Julius Stoik errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 115 Wohnungen.
Die Anlage ist Teil eines größeren Bauprogramms aus der ersten Phase des kommunalen Wohnbaus, das im damaligen Ödland östlich der Brünner Straße durchgeführt wurde, und zu dem auch die Bauten in der Carrogasse, der Berzeliusgasse und der Edergasse gehören.
Der beinahe biedermeierlich anmutende Bau war das erste dieser Wohnhäuser und wirkt insgesamt recht kleinstädtisch und "romantisch". Die Sgraffitti an der Fassade (Sonnenuhr und Familienidylle) passen durchaus ins Bild.
Mitterhofergasse 1-15
1922 nach Plänen von Gustav Schläfrig und Hanns Reiser errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 73 Wohnungen.
Die große und niedrige Anlage, deren einfache Gestaltung noch an die vor dem Ersten Weltkrieg errichteten Arbeiterwohnbauten erinnert, wurde ursprünglich speziell für Kriegerwitwen und Invalide errichtet. Später wurde die Anlage vom gleichen Architektenduo um den etwas anspruchsvolleren Franz-Bretschneider-Hof erweitert.
Prager Straße 56-58
1925 nach Plänen von Felix Augenfeld, Hans Vetter und Karl Hofmann (1887–1957) errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 76 Wohnungen.
Ein für das frühe Errichtungsdatum ungewöhnlich sachlicher Bau mit unregelmäßiger Hofanlage.
Scheydgasse 3-15
1928/29 nach Plänen von Hans Sammer und Franz Richter errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 45 Wohnungen.
Die niedrige Wohnanlage, die aus sieben versetzten Einzelhäusern besteht, verbindet Einflüsse der "Gartenstadt" mit architektonischen Elementen der "Superblocks". Originell ist die Verbindung der Blöcke durch verglaste "Loggienbrücken".
Schillgasse 6-8
1929 nach Plänen von Franz Abend errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 22 Wohnungen.
Der Bau zeigt deutlich den Übergang vom expressiven Stil der 1920er- zum sachlichen Stil der 1930er Jahre.
Voltagasse 45-51
1930/31 nach Plänen von Otto Nadel (1894-1970) errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 43 Wohnungen.
Eine interessante Eckverbauung mit asymmetrisch eingesetzten Fenstern und Gesimsen als Reminiszenz an den expressiven Gemeindebaustil der 1920er Jahre. Der Hof, an dem noch andere Gebäude Anteil haben, wird vom Riegel des Hauses O'Briengasse (mit aufgesetzten Rundbalkonen) abgeschlossen.
Werndlgasse 11-19 und 14-18
1931/32 nach Plänen von Heinrich Schmid und Hermann Aichinger errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 749 Wohnungen zu beiden Seiten der Straße.
Diese große zweiteilige Wohnanlage mit mehreren Höfen zeigt, dass auch Schmid und Aichinger nach 1930 vom expressiven Stil ihrer früheren Bauten (Rabenhof, Herweghhof, Fuchsenfeldhof etc.) abgehen mussten.
Im Gegensatz zu anderen "sachlichen" Bauten wirkt dieser hier jedoch etwas ärmlich und unambitioniert.
Literatur: Hans und Rudolf Hautmann, Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919–1934, 1980; Helmut Weihsmann, Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919–1934, 1985/2002; Walter Zednicek, Architektur des Roten Wien, 2009.