Zipper, Herbert

27.4.1904, Wien – 21.4.1997, Santa Monica (USA)

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Herbert Zipper absolvierte ein Musikstudium an der Akademie für Musik und Darstellende Kunst bei Joseph Marx und war danach als Dirigent der Wiener Madrigalvereinigung und von 1930 bis 1933 als Lehrer für Musiktheorie und Komposition in Düsseldorf tätig. Nach der Machtergreifung Hitlers kehrte Zipper nach Wien zurück, gründete das Wiener Konzertorchester und arbeitete als Komponist für Kleinkunstbühnen, wie die "Literatur am Naschmarkt", sowie für den Rundfunk.

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Im Mai 1938 wurde Zipper wegen seiner "jüdischen Abstammung" nach Dachau deportiert, wo er ein Häftlingsorchester gründete und – gemeinsam mit Jura Soyfer, der den Text verfasste – das Dachaulied komponierte. Herbert Zipper konnte gegen Bezahlung eines Lösegeldes und mit Hilfe eines Visums von Guatemala das KZ – Soyfer und er waren mittlerweile nach Buchenwald verlegt worden – verlassen und emigrierte 1939 auf die Philippinen, wo er die Leitung des Manila Symphony Orchestra übernahm, dem er zeitlebens verbunden blieb. Während der japanischen Besatzung der Philippinen wurde er vorübergehend inhaftiert.

Nach 1945 lebte Herbert Zipper in den USA, wo er, neben seiner Tätigkeit als Dirigent, starken Einfluss auf die Musikerziehung ausübte und für eine Reihe von musikpädagogischen Projekten verantwortlich war.

Literatur: Paul F. Cummins, Dachau Song, 1992, dtsch: Musik trotz allem, 1993; Helga Embacher, Österreichische Kulturschaffende im Exil. Das Beispiel Herbert Zipper und Trudl Zipper-Dubsky, 1996.