Stadtschulrat für Wien

1., Wipplingerstraße 28

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Der Landesschulrat bzw. Stadtschulrat ist die Schulbehörde des Bundes in jedem Bundesland; er ist mit der Vollziehung der Gesetze und der Schulaufsicht betraut. Der Wiener Stadtschulrat bietet eine breite Palette an Service- und Informationsangeboten und versteht sich als kompetenter Ansprechpartner für LehrerInnen und SchülerInnen, aber auch für Eltern und all jene, die sich für Schule und Bildung in Wien interessieren. 

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Bis zum Jahr 2001 befand sich der Sitz des Stadtschulrates für Wien im Palais Epstein, 1., Dr. Karl Renner-Ring 1, das wie kaum ein anderes Gebäude die Geschichte Wiens der Ringstraßenära wiederspiegelt. Das Palais Epstein wurde in den Jahren 1868 bis 1871 nach Plänen von Theophil von Hansen für den nobilitierten jüdischen Bankier Gustav Ritter von Epstein erbaut. Die Bauaufsicht führte Otto Wagner.

Nach der Wirtschaftskrise des Jahres 1874, in der die Familie Epstein ihr Vermögen weitgehend verlor, ging das Palais 1883 in den Besitz der englischen Continental-Gas-Association über, die es 1902 – nach der Kommunalisierung der Gasversorgung – an den Verwaltungsgerichtshof verkaufte.

Im Jahr 1922 zog der Wiener Stadtschulrat in das Haus ein, das unter Otto Glöckel zur Zentrale der bedeutendsten Bildungsreform in der Geschichte Österreichs im 20. Jahrhundert wurde.

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1938 von den Nationalsozialisten okkupiert, die hier das Reichsbauamt unterbrachten, war das Palais Epstein ab 1945 zehn Jahre lang Sitz der Zentralkommandantur der sowjetischen Besatzungsmacht. 1958 zog der Wiener Stadtschulrat erneut in das Palais ein.

Im März 2001 übersiedelte der Stadtschulrat für Wien in das Gebäude 1., Wipplingerstraße 28. Das 1880 für die Allgemeine Verkehrsbank errichtete Gebäude war 1927 von der Wiener Gebietskrankenkasse erworben worden und diente von 1983 bis 1988 als Amtssitz für den Landesschulrat für Niederösterreich.

Das Palais Epstein wurde renoviert und fungiert seit 2004 als "zweites Haus der Volksvertretung" neben dem Parlament.

Am Palais Epstein erinnert eine Gedenktafel an den großen Schulreformator Otto Glöckel, der 1934 hier in seinem Büro verhaftet worden war. Das Bronzerelief stammt von Erich Pieler, die Gesamtausführung besorgte der Bildhauer Viktor Hammer. Der Pfeiler, an dem sich die Gedenktafel befindet, liegt genau unter Glöckels ehemaligem Arbeitszimmer.

Eine zweite Tafel ist dem Wirken des Ehepaares Karl und Charlotte Bühler gewidmet, die von 1923 bis 1934 das von der Stadt Wien gegründete "Psychologische Institut" zu einer der bedeutendsten Forschungseinrichtungen auf diesem Gebiet machten.

Ende 2018 erfolgte die Umbenennung des Stadtschulrats in "Bildungsdirektion für Wien".