Arthur Roessler studierte an der Universität Wien – u.a. auch Kunstgeschichte – und ließ sich nach ausgedehnten Reisen in München nieder, wo er als Journalist arbeitete. 1905 wandte er sich der zeitgenössischen Malerei zu und wurde im selben Jahr in die Leitung der Galerie Miethke nach Wien berufen.
In der Folge veröffentlichte Roessler einige Monographien österreichischer Maler des 19. Jahrhunderts. Als Redakteur verschiedener Kunstzeitschriften und als Kunstkritiker der Arbeiter-Zeitung erkannte er die Bedeutung junger Talente, für die er sich nicht nur publizistisch einsetzte.
Seine wichtigste Entdeckung war 1909 der erst 19-jährige Egon Schiele, der von Roessler in die Künstler- und Sammlerkreise der Stadt eingeführt wurde und dadurch seine ersten Aufträge erhielt. Roesslers eigene Kunstsammlung bildete später den Grundstock der bedeutenden Schiele-Bestände des Wien Museums. Nach Schieles Tod im Herbst 1918 engagierte sich Arthur Roessler als Publizist, Verleger, Ausstellungsorganisator und Funktionär in verschiedenen kulturellen Organisationen weiterhin für die Maler der österreichischen Moderne.
Werk: Ferdinand Georg Waldmüller, 1907; Rudolf von Alt, 1909; Kritische Fragmente. Aufsätze über österreichische Neukünstler, 1918; In Memoriam Egon Schiele, 1921; Briefe und Prosa von Egon Schiele, 1921; Egon Schiele. Im Gefängnis, 1922; Erinnerungen an Egon Schiele, 1922; In memoriam Gustav Klimt, 1926; Der unbekannte Stifter, 1946; Der Maler Anton Faistauer, 1947; Zur Kunst- und Kulturkrise der Gegenwart, 1947.
Literatur: Tobias G. Natter (Hrsg.), Schiele & Roessler: der Künstler und sein Förderer, 2004.