Pfannsches Bad, Ehemaliges

12., Niederhofstraße 14

Head2_pfannschesbad_bm12

PQ

Meidling besaß früher zwei Heil- und Thermalbäder, das Theresienbad (12., Hufelandgasse 3) und das Pfann'sche Mineralbad, die ihr Entstehen den gleichen Schwefelquellen verdanken; diese Bade- und Kuranstalten werden übrigens durch die beiden Krüge symbolisiert, die die Nymphe im Meidlinger Wappen in Händen hält.

Josef Pfann besaß in der heutigen Mandlgasse 4 / Niederhofstraße 14 ein Haus mit Garten – und einer schwefelhältigen Quelle. 1820 erhielt er, trotz des Widerstandes der damaligen Besitzer des bereits seit Ende des 18. Jahrhunderts bestehenden Theresienbades, die um ihre Einkünfte fürchteten, die Genehmigung, diese Quelle auch wirtschaftlich zu nutzen. Da das neue Bad zahlreiche Kurgäste anlockte, konnte Pfann bald ein großes Kurhaus und ein Schwimmbassin anlegen.

VTF_Pfannsches_Bad_BM12Nach Pfanns Tod baute sein Schwiegersohn Anton Mandl das Bad weiter aus. Mitte des 19. Jahrhunderts begann die Besucherzahl jedoch zurückzugehen; das Schwimmbad musste 1896 geschlossen werden, nur die Medizinalbäder wurden weitergeführt. In der Badeanstalt befanden sich auch einige Zimmer, die für gesellige Zwecke vermietet wurden. In einem dieser Räume richtete der Meidlinger Arbeiterbildungsverein "Vorwärts" im Jahr 1868 das erste Lesezimmer des Bezirks ein. Ein Jahr später folgte ein zweites Lesezimmer in der Schönbrunner Straße 97.

Im Pfannschen Bad wurden noch bis in die 1970er Jahre Naturschwefelbäder und physikalische Therapien angeboten. Da die Anstalt bereits ziemlich heruntergekommen war, kaufte die Stadt Wien das Gelände und ließ das Bad abreißen. Heute befindet sich hier der "Hermann-Leopoldi-Park".