Heinz Nittel trat 1945 der Sozialistischen Jugend bei und war von 1954 bis 1964 ihr Verbandsobmann. Von 1965 bis 1969 war Nittel als Bezirkssekretär der SPÖ-Floridsdorf, von 1969 bis 1976 als Wiener Landesparteisekretär tätig.
Nittel, der 1969/70 Mitglied des Wiener Gemeinderates und von 1970 bis 1976 Abgeordneter zum Nationalrat war, übernahm 1976 als Amtsführender Stadtrat die Bereiche Städtische Dienstleistungen und Konsumentenschutz und 1979 die Verkehrsagenden. Außerdem war er Präsident der Österreichisch-Israelischen Gesellschaft, was vermutlich auch das Motiv seines Mörders war.
Am Morgen des 1. Mai 1981 wurde Heinz Nittel, der auf dem Weg zur traditionellen Maikundgebung war, vor seinem Haus in Hietzing von einem palästinensischen Terroristen der Gruppe Abu Nidal erschossen. Die Veranstaltung wurde daraufhin abgesagt, stattdessen eine Trauerkundgebung am Rathausplatz veranstaltet, bei der Bürgermeister Leopold Gratz einen kurzen Nachruf auf Heinz Nittel hielt.
Die nach Plänen von Harry Glück ab 1979 errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien am Marco-Polo-Platz im 21. Bezirk (auch "Marco Polo-Siedlung") wurde Heinz-Nittel-Hof benannt. Die Anlage enthält 1.427 Wohnungen, mehrere Ordinationen, 8 Dachschwimmbäder, 15 Saunen, einen Kindergarten, ein Geschäftszentrum und viele andere Einrichtungen, und galt zum Zeitpunkt ihrer Errichtung als Vorzeigeprojekt für modernen Wohnbau.
Am Heinz-Nittel-Weg (seit 1991) in Hietzing erinnert ein Gedenkstein ebenfalls an den früheren Stadtrat.