Rosa Luxemburg engagierte sich bereits als Schülerin in illegalen politischen Zirkeln und floh 1889 vor der drohenden Verhaftung in die Schweiz. 1894 war sie Mitbegründerin der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei in Polen und wirkte ab 1898 überwiegend in Deutschland, wo sie zur führenden Theoretikerin des linken Flügels der deutschen Sozialdemokraten wurde.
Im Ersten Weltkrieg, den sie großteils in "Sicherheitsverwahrung" in verschiedenen Gefängnissen verbrachte, wurde Luxemburg, gemeinsam mit Karl Liebknecht, zur Zentralfigur der linken Opposition gegen den Krieg.
Gemeinsam schufen sie auch den "Spartakusbund" als linke Kampforganisation; Rosa Luxemburg verfasste überdies das Programm der Ende 1918 gegründeten Kommunistischen Partei Deutschlands.
Rosa Luxemburg wandte sich ebenso gegen die Kompromissbereitschaft der deutschen Sozialdemokraten wie gegen Lenins zentralistische Parteidiktatur.
Nach der Niederschlagung des Spartakusaufstandes in Berlin wurden Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht von Soldaten der Garde-Kavallerie-Schützendivision festgenommen, brutal verhört und anschließend ermordet.
Die Rosa-Luxemburg-Gasse in der Wohnhausanlage Sandleiten im 16. Bezirk wurde 1927 nach ihr benannt.
Werk: Die Akkumulation des Kapitals, 1913; Militarismus, Krieg und Arbeiterklasse, 1914; Sozialreform oder Revolution?, 1919; Briefe aus dem Gefängnis, 1920.
Literatur (Auswahl): Helmut Hirsch, Rosa Luxemburg. In Selbstzeugnissen und Bilddokumenten, 1969; Heiner Jestrabek (Hrsg.), Freidenkerin des Sozialismus, 2003; Klaus Kinner und Helmut Seidel (Hrsg.), Rosa Luxemburg – historische und aktuelle Dimensionen ihres theoretischen Werkes, 2002; Giselher Schmidt, Spartakus, 1971.