Wanda Landaus Elternhaus in Wien war ein beliebter Treffpunkt österreichischer und polnischer SozialdemokratInnen. 1911 übersiedelte Wanda mit ihrem Vater Max Landau nach Lemberg, ihre Mutter Helene blieb in Wien, zunächst als enge Mitarbeiterin von Otto Bauer, den sie 1920 schließlich heiratete.
Wanda Landau kehrte 1922 nach Wien zurück, studierte Staatswissenschaften und promovierte 1924 mit einer Arbeit über "Marxistische Krisentheorie". 1927 trat sie in den Dienst der Arbeiterkammer, wo sie sich v.a. für ArbeiterInnenbildung engagierte. 1925 heiratete sie den Juristen Felix Lanzer.
Nach dem "Anschluss" 1938 verschwand ihr Mann im Zuge einer Hausdurchsuchung spurlos; er wurde 1951 offiziell für tot erklärt. Wanda Lanzer und ihre Töchter Helena und Gertrude konnten 1939 nach Schweden emigrieren, ihre Mutter Helene Bauer folgte ihnen nach. Nach dem Krieg war Wanda Lanzer für die schwedische Arbeiterbewegung tätig.
1964, nach ihrer Pensionierung, kehrte Wanda Lanzer nach Wien zurück und engagierte sich im Sozialarchiv der Arbeiterkammer und im Verein für Geschichte der ArbeiterInnenbewegung, wo sie die Nachlässe von Victor und Friedrich Adler ordnete und an einer neunbändigen Werkausgabe ihres Stiefvaters Otto Bauer mitarbeitete.
Wanda Lanzer starb in Wien und liegt in Stockholm begraben. Nach ihr sind die Wanda Lanzer-Schule in Floridsdorf, der Wanda-Lanzer-Park in Wieden (Leibenfrostgasse, ehemals Wilhelm-Neusser-Park, aufgrund der Erkenntnisse der Historikerkommission umbenannt) sowie der Wanda-Lanzer-Hof in Hietzing benannt.
Quellen: Heimo Gruber in Der Kämpfer, 4/2018, Wien Wiki