Klein-Löw, Stella

28.1.1904, Przemýsl (Polen) – 7.6.1986, Wien

Head_kleinloew_stella_spoe_frauen

K

Der Westbahnhof in Wien: Lärm und Bewegung, Baracken, Unordnung, Chaos. Die Straßen: alle bekannt – alle fremd. Schwarze, augenlose Ruinen, verdorrte Bäume, tiefe Löcher, über die man holperte und stolperte. Langsam wich die Starre einem Gefühl der Empörung, des Zähneknirschens, des Zornes. "Das haben sie dir angetan, geliebtes, rotes Wien!" Aber "sie", das waren nicht die Flugzeuge und Panzer der Alliierten, sondern die für den Kriege Verantwortlichen. Stella Klein-Löw, Erinnerungen 1980.
 

TF_Kleinloew_Stella_jung_DOEW

Stella Löw studierte Germanistik, klassische Philologie, Psychologie, und später auch Englisch an der Universität Wien, promovierte 1928, legte 1931 die Mittelschullehramtsprüfung ab und war von 1932 bis 1939 als Mittelschulprofessorin und Fachlehrerin an verschiedenen Schulen tätig. 1939 wurde sie in die Emigration gezwungen, wo sie sich ihren Lebensunterhalt als Hausgehilfin verdienen musste.

Stella Klein-Löw kehrte 1946 nach Wien zurück und nahm hier ihre Arbeit als Mittelschulprofessorin wieder auf. 1950 wurde sie Direktorin eines Wiener Gymnasiums. 

TF_Kleinloew_Stella_Neugebauer_DOEW

Klein-Löw engagierte sich in der Bezirksorganisation Leopoldstadt, war Mitglied des Zentralkomitees der SPÖ, von 1959 bis 1970 auch Abgeordnete zum Nationalrat und prägte die Bildungspolitik der Partei in der Zeit der Großen Koalition.

In der Leopoldstadt erinnern der Stella Klein-Löw-Hof, 2., Taborstraße 61 und seit 2003 auch der Stella-Klein-Löw-Weg an sie.

Werk: Kinder unserer Zeit, 1979; Erinnerungen, 1980; Bruno Kreisky, 1983; Von der Vision zur Wirklichkeit – von der Wirklichkeit zur Vision, 1985.