Die in den Jahren 1923/24 nach Plänen von Karl Ehn errichtete Siedlung mit 95 Wohnungen war eine der ersten Gemeindesiedlungen im Geiste der "Gartenstadtbewegung". Ihr Herz bildet die schnurgerade Lynkeusgasse, die man bei der Hochmaisgasse durch einen Torbau mit Uhrturm betritt. Die den Reihenhäusern angeschlossenen Gärten waren ursprünglich für den Gemüseanbau und die Kleintierhaltung gedacht.
Bewusst wurde hier der Eindruck einer idyllischen Kleinstadt erweckt. Nur wenig erinnert an die expressive Architektur, die Ehn später beim Karl-Marx-Hof entwickeln sollte.
Die Siedlung Hermeswiese wurde in den Jahren 1928/29 durch Genossenschaftshäuser in der Trabertgasse und am Neukommweg erheblich erweitert.
Literatur: Hans und Rudolf Hautmann, Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919-1934, 1980; Helmut Weihsmann, Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919-1934, 1985/2002; Walter Zednicek, Architektur des Roten Wien, 2009.