Dittes, Friedrich

23.9.1829, Irfersgrün (Sachsen) – 15.5.1896, Wien

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Der sächsische Pädagoge Friedrich Dittes wurde 1868 nach Wien berufen und erwarb sich als erster Direktor des Pädagogiums, einer vom liberalen Gemeinderat Wiens geschaffenen Fortbildungseinrichtung für Lehrer, große Verdienste um das Schulwesen in Wien – v.a. um die Ausbildung der Lehrer für die Erfüllung der allgemeinen Schulpflicht.

Dittes befürwortete eine Schulorganisation, die von äußeren Bindungen sowie religiösen und politischen Einflüssen weitgehend frei sein sollte, und vertrat eine strikt antikonfessionelle Haltung. Die daraus resultierenden heftigen Anfeindungen seiner klerikalen Gegner veranlassten ihn dazu, 1881 sein Amt niederzulegen.

Friedrich Dittes gehörte von 1873 bis 1879 auch dem Reichsrat an, wo er sich besonders für den Ausbau des öffentlichen Schulwesens einsetzte.

Die Dittesgasse in Währing wurde ebenso nach dem liberalen Pädagogen und Schulreformer benannt wie der in den Jahren 1928/29 nach Plänen von Arnold Karplus errichtete Ditteshof, 19., Heiligenstädter Straße 11-15. Die hier angebrachte Gedenktafel mit dem Porträt von Friedrich Dittes stammt von Anton Endstorfer, 1932.

Werk: Grundriss der Erziehungs- und Unterrichtslehre, 1868; Das Lehrer-Pädagogium der Stadt Wien, 1873; Schule der Pädagogik, 1880; Hrsg. der Zeitschrift "Paedagogium" (1879–1896).