Christen, Ada (Pseudonym für Christiane Frederik-Breden)

6.3.1839, Wien – 23.5.1901, Wien

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Christiane Frederik entstammte einer Kaufmannsfamilie, die durch den frühen Tod des Vaters verarmt war, weshalb sie als Blumenverkäuferin und Handschuhnäherin ihr Geld verdienen musste. Mit 15 Jahren ging sie zum Theater und spielte an Wanderbühnen in Ungarn. Während ihrer schauspielerischen Tätigkeit entstand 1860 ihr erstes literarisches Werk, eine Posse mit Gesang.

Christen_Ada_TF_Grab_Digi1864 heiratete sie den ungarischen Großgrundbesitzer Siegmund von Neupauer, der nach nur zwei Jahren Ehe starb. Christiane Frederik lebte nun erneut in ärmlichen Verhältnissen und begann Gedichte und Erzählungen in Zeitschriften zu veröffentlichen. Ihre schriftstellerische Tätigkeit wurde von Ferdinand von Saar unterstützt, der auch den Druck ihrer ersten Gedichtsammlung vermittelte.

Den literarischen Durchbruch erzielte sie mit ihrer 1868 erschienenen Gedichtsammlung "Lieder einer Verlorenen", die wegen ihrer erotischen und sozialen Thematik großes Aufsehen erregte und ihr viel Lob, aber kein Geld einbrachte. In der Folge veröffentlichte sie neben Gedichten auch Erzählungen und Bühnenstücke.

1873 heiratete sie den Offizier und Militärschriftsteller Adalmar von Breden. Ihre materiellen Sorgen gehörten nun der Vergangenheit an. Ada Christen wurde zur gefeierten Dichterin und ihr Salon zum Treffpunkt für Künstler. Mit ihren gesellschaftskritischen Werken beeinflusste Ada Christen die frühen Naturalisten und trug dazu bei, dass viele Intellektuelle für die sozialen Probleme ihrer Zeit sensibilisiert wurden.

Die Ada-Christen-Gasse in Favoriten ist seit 1968 nach der Dichterin benannt, die in einem Ehrengrab auf dem Evangelischen Friedhof Matzleinsdorf begraben wurde.

Werk: – Dramen: Die Häuslerin, 1867; Faustina, 1871. – Lyrik: Lieder einer Verlorenen, 1868; Aus der Asche, 1870; Aus der Tiefe, 1878. – Roman: Ella, 1869. – Novellen: Aus dem Leben, 1878; Jungfer Mutter, 1892.
Literatur: Mila Behr, Ada Christen, 1922; Melanie Lebner, Ada Christen, 1933; Julia Pattiss, Die Prosa Ada Christens, 1991; Doris Seel, Ich kann die Menschen nicht besser machen als sie sind, 2001.