Coloniakübel

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In technischer und infrastruktureller Hinsicht war Wien vor dem Ersten Weltkrieg enorm rückständig und erforderte im Roten Wien große Reformen und Investitionen. Um Straßen und Wohnhausanlagen sauber zu halten, wurde eine moderne Kehrichteinsammlung eingeführt. Sie machte die unbeliebten "Mistbauern" überflüssig und beendeten die mit ihnen verbundene Staubplage.

Ab dem Jahr 1923 griff die Stadt Wien auf das "Umschüttsystem nach dem reichsdeutschen Patent Colonia" zurück, das – wie der Name sagt – seinen Ursprung in Köln hatte. Erstmals zur Anwendung in Wien kam das System am 27. September 1923 in der Leopoldstadt, bis 1928 war ganz Wien mit Coloniakübeln bestückt. Die Coloniakübel hatten einen Fassungsraum von 90 Liter und sollten den Kehricht von bis zu sieben Hausparteien aufnehmen können.

Neu war die Form der Kübel: Oben vierkantig, unten rund. Der schwenkbare Deckel sollte ein völlig staubfreies Entleeren ermöglichen. Die bis zu 17 Meter langen Sammelzüge konnten 12 Kubikmeter Kehricht aufnehmen.

Ab den 1960er Jahren kamen Mülltonnen hinzu und ab Mitte der 1970er Jahre wurden beide gegen Sammelbehältnisse aus Kunststoff ersetzt.

Quellen: Das Neue Wien, 1927; WienWiki