Arbeiterkrankenkasse

3., Strohgasse 28

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A

Das Amtsgebäude der Arbeiterkrankenkasse des Gremiums der Wiener Kaufmannschaft in der Strohgasse im 3. Bezirk wurde von den Architekten Fritz Judtmann und Egon Riss geplant und 1927 fertiggestellt. Die ungewöhnliche Formgebung des Gebäudes erklärt sich z.T. aus der Funktionstrennung zwischen administrativem und sanitärem Teil.

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In den beiden unteren Geschossen war das Ambulatorium untergebracht, in den beiden oberen die Verwaltung. Die großen, horizontalen und dynamischen Linien waren aber auch Symbole der Bewegung, der Geschwindigkeit und der Weltaufgeschlossenheit.

Der Grundriss des Gebäudes ist klar und übersichtlich angelegt, mit zentralen Warteräumen und umliegenden Ambulatorien bzw. Büros.
Auffallend ist der halbzylindrische Annex an der Ecke Strohgasse / Traungasse, der in den Büroetagen "auskragt"; dadurch wurde die spitzwinkelige Grundrisssituation umgangen.

Im obersten Geschoss des Rundbaus befand sich der Sitzungssaal, durch den das Motiv der "Kommandobrücke" seine Berechtigung erhielt. Der Bau gehört zweifellos zu den interessantesten Beispielen der Zwischenkriegsarchitektur in Wien.
 
Heute befindet sich hier das "Gesundheitszentrum Wien-Mitte" der Österreichischen Gesundheitskasse. Es wurde 1946 als erstes Ambulatorium der WGKK – bis 2020 Wiener Gebietskrankenkasse –  im 3. Bezirk eingerichtet und seit 1998 neu adaptiert.
 
Auf einer Gesamtfläche von 3.200 m² bietet das Gesundheitszentrum mehrere Fachambulanzen, ein Röntgeninstitut mit zahlreichen Diagnosegeräten und ein zahnärztliches Institut.
 
Besonderer Wert wird im "Gesundheitszentrum Wien-Mitte" auf Vorsorge und Hilfe zur Selbsthilfe gelegt. Verschiedenste Schulungen – von Ernährungsberatung über Gewichtsreduktion bis zur Diabetikerschulung – helfen den Patienten, ihre Lebensqualität positiv zu beeinflussen.

Gesundheitszentrum Wien-Mitte
3., Strohgasse 28
Tel.: 5 0766-1140300