Arbeiterbank

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Die Bemühungen um Selbsthilfe waren eine der wesentlichen Wurzeln der Arbeiterbewegung. Sie führten zur Bildung der Konsumgenossenschaften und spielten auch bei der Gründung der Gewerkschaften mit ihren Hilfskassen (für Kranke, Alte, Arbeitslose, Streikende etc.) eine wesentliche Rolle. Um die vorhandenen finanziellen Mittel wirksamer einsetzen zu können, z.B. durch eine günstigere Verzinsung der Reserven, wurde 1912 auf Initiative Karl Renners der "Kreditverband österreichischer Arbeitervereinigungen" gegründet.

In der schwierigen Situation nach dem Ersten Weltkrieg hatte der Kreditverband v.a. durch die Inflation mit großen Problemen zu kämpfen. Im Jahr 1922 wurde die Gesellschaft zur "Arbeiterbank AG", an der die Gewerkschaften und die Großeinkaufsgesellschaft für österreichische Consumvereine (GÖC) je 40% Anteile besaßen, umgewandelt.

Karl Renner wurde ihr erster Obmann; Sitz der Bank war das Haus Praterstraße 8 in der Leopoldstadt, das seit 1916 dem Zentralverband österreichischer Konsumvereine gehörte und als Verwaltungszentrum diente. In diesem Haus wohnte Karl Renner in den 1920er Jahren.

Aufgabe der BankTF_Arbeiterbank_Inserat_BO16_5 war es anfangs, die finanziellen Mittel der Gewerkschaften und der Konsumgenossenschaften zusammenzufassen und zu verwalten. Nach einer gesunden Aufwärtsentwicklung auch während der Weltwirtschaftskrise, als die Bank zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor in Wien avancierte, wurde sie 1934 aus politischen Gründen liquidiert. Das Haus in der Praterstraße wurde 1945 durch Bomben zerstört.

1947 nahm die Arbeiterbank ihre Aufgaben der finanziellen Verwaltung der Gewerkschaften und Konsumgenossenschaften wieder auf. 1963 erfolgte schließlich die Namensänderung in Bank für Arbeit und Wirtschaft (BAWAG)

Literatur: Josef Hindels, Der lange Weg: Von der "Arbeiterbank" zur "Bank für Arbeit und Wirtschaft", 1973; Johann Mahler, Von der Arbeiterbank zur BAWAG, 1974.

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