Johann Schorsch, der Sohn eines Wiener Drechslers, war ausgebildeter Dreher und Schlosser und begann seine politische Laufbahn 1890 als Bibliothekar im Gaudenzdorfer Arbeiterbildungsverein.
Schorsch engagierte sich sowohl in der Partei als auch in der Gewerkschaft, wurde Mitglied des Bezirksvorstandes der Favoritner Sozialdemokraten, Generalsekretär des Österreichischen Metall- und Bergarbeiterverbandes und Obmann der Wiener Metallarbeiter (1909), 1923 schließlich Sekretär des Bundes der Freien Gewerkschaften. Er gehörte von 1919 bis 1927 dem Wiener Gemeinderat, von 1927 bis 1930 dem Bundesrat und von 1930 bis 1934 dem Nationalrat an. Schorsch war auch Mitglied des Parteivorstandes.
Gemeinsam mit Otto Bauer und Julius Deutsch traf Johann Schorsch am Morgen des 12. Februar 1934 die Entscheidung für den Generalstreik. Nach der Niederlage gelang ihm die Flucht in die Schweiz, von dort in die Tschechoslowakei, wo er im "Auslandsbüro der Freien Gewerkschaften Österreichs" tätig war.
Nach der Annexion Österreichs entschloss sich Schorsch zur Heimkehr, wurde von der Gestapo verhaftet, jedoch wegen einer schweren Erkrankung wieder entlassen. Von 1945 bis 1948 war Schorsch Obmann der Wiener Gebietskrankenkasse.
Die Johann-Schorsch-Gasse im 14. Bezirk wurde 1969 nach ihm benannt.