Durch den Ausfall der Sowjetunion als größter Auftraggeber suchte die Werft Korneuburg Anfang der 1990er-Jahre nach Alternativprojekten, um die Zeit bis zur Fertigstellung des Rhein-Main-Donaukanals, durch den eine neuerliche Auftragssteigerung erwartet wurde, zu überbrücken. Im Zuge dieser Arbeiten entstanden, ähnlich den bereits ausgeführten Hotelschiffen, die Pläne für ein Schulhaus in Form eines Schiffes, welches – bei gleichen Kosten wie in Landbauweise – eine raschere Realisierung erwarten ließ und den Vorteil einer größeren Standortflexibilität besaß.
Aufgrund der Schulraumnot im 21. Bezirk wurde schließlich ein Kaufvertrag ausgearbeitet, in dem sich das Unternehmen verpflichtete, mit Schulbeginn 1993 eine 36klassige AHS zu liefern. Wegen der erforderlichen Größe kam als Standort nur der Bereich zwischen der Floridsdorfer Brücke und der Schnellbahn- / U-Bahn-Brücke in Frage.
Nachdem die Geschäftsführung der ÖSWAG Holding AG im Februar 1993 bekannt gab, dass die Werft Korneuburg wegen des Zusammenbruchs des russischen Marktes und der starken internationalen Konkurrenz nach der Fertigstellung des Schulschiffes stillgelegt werden würde, ist das Schulschiff "Bertha von Suttner" heute so etwas wie ein Denkmal österreichischer Schiffsbaukunst.
Die Übergabe des Schulschiffes erfolgte im April 1994; seit Herbst 1994 ist das Schulschiff eine eigene Schule mit Direktion.
Die Schule und das Schiff wurden nach der österreichischen Schriftstellerin und Friedensnobelpreisträgerin (1905) Bertha von Suttner (9.6.1843, Prag – 21.6.1914, Wien) benannt.