Der Pestalozzihof wurde in den Jahren 1925/26 von Ella Briggs, einer der wenigen weiblichen Architektinnen des "Roten Wien", errichtet.
Die Anlage enthält 119 Wohnungen und wurde nach dem fortschrittlichen Erzieher und Schriftsteller Johann Heinrich Pestalozzi (1746–1827) benannt, dem auch ein Denkmal von Max Krejca (1927) gewidmet ist.
Die große, aus kubischen Baumassen bestehende Wohnhausanlage ist in der Mitte deutlich zurückversetzt und bildet hier einen kleinen Ehrenhof mit niedrigem Vorbau (Kindergarten). Bemerkenswert ist die schmale, aber ausdrucksstarke Front zur Billrothstraße. Der Bau enthält mehrere verwinkelte Höfe und einige Geschäftslokale.
Wenig später errichtete Ella Briggs in der Billrothstraße 9 einen Zubau, der ein Heim für ledige Frauen mit 27 Einzimmerwohnungen und Gemeinschaftsräumen beherbergte.
Literatur: Hans und Rudolf Hautmann, Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919–1934, 1980; Helmut Weihsmann, Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919–1934, 1985/2002; Walter Zednicek, Architektur des Roten Wien, 2009.