Die weitläufige Siedlung am Südhang des Laaerberges wurde nach dem schwedischen Politiker Per Albin Hansson (28.10.1885 – 6.10.1946) benannt, der im Jahre 1945 entscheidenden Anteil an der Einleitung der großzügigen schwedischen Hilfsaktionen für das hungernde Wien hatte. Hansson war von 1925 bis 1946 Vorsitzender der Sozialdemokratischen Partei Schwedens und ab 1932 mit Unterbrechungen auch Ministerpräsident des Landes. Er war ein energischer Verfechter der schwedischen Neutralität während des Krieges und gilt als der Begründer des vielbeachteten schwedischen Gesellschaftsmodells.
Beim Volksheim, 10., Stockholmer Platz 18, befindet sich ein Hansson-Denkmal, das 1951 nach einem Spendeaufruf der Stockholmer Zeitung "Morgon Tidningen" finanziert und vom schwedischen Bildhauer Emil Näsvall geschaffen wurde. Ebenfalls 1951 wurde auch die Per-Albin-Hansson-Straße in Favoriten benannt.
Die Per-Albin-Hansson-Siedlung, die in über dreißigjähriger Bautätigkeit in mehreren Teilen errichtet wurde (West 1947–1955, Nord 1964–1971, Ost und Hanssonzentrum 1966–1977), spiegelt wie kaum eine andere Siedlung Wiens die Entwicklung des kommunalen Wohnbaus, der Wohnungsgrößen, Ausstattung, Architektur, Bautechnik, Umfeldgestaltung usw. in der Zweiten Republik wider. Gleichzeitig war die Per-Albin-Hansson-Siedlung-West das erste große Wohnbauprojekt der Stadt Wien nach dem Zweiten Weltkrieg.
Zur Errichtung der Anlage stellte die Schwedische Europahilfe der Gemeinde Wien 1947 zwei Maschinensätze für die Vibroblockstein-Erzeugung zur Verfügung. Die Vibrosteine waren Hohlblock-Betonsteine, die aus einem Gemisch von Schutt, Ziegelschrot und Zement erzeugt wurden, wodurch aus dem Schutt zerstörter Häuser neues Baumaterial entstand.
Das Architektenteam unter der Leitung Franz Schusters plante die Siedlung mit mehr als 6.000 Wohnungen sowie den Kindergarten, die Schule und das Volkshaus in klar strukturierten Reihenhaus- und Zeilenbauten. Am 23.12.1948 konnte Stadtrat Albrecht in der Per-Albin-Hansson-Siedlung die ersten von der Stadt Wien in der Nachkriegszeit errichteten Wohnungen vergeben. Mit rund 14.000 BewohnerInnen zählt die Siedlung zu den größten kommunalen Stadtvierteln der Nachkriegszeit. Und mit der Verlängerung der U1 wurde die Per-Albin-Hansson-Siedlung im September 2017 auch an das U-Bahn-Netz angebunden.