Ruth (von) Mayenburg war die Tochter eines Bergwerkdirektors und wuchs in einer kosmopolitischen Aristokratenfamilie in der böhmischen Kleinstadt Teplitz-Schönau auf. Ab 1930 lebte sie in Wien, wo intellektuelle Freunde wie der Schriftsteller Elias Canetti oder Ernst Fischer, Redakteur der Arbeiter-Zeitung, ihr politisches Denken prägten. 1932 heiratete sie Ernst Fischer, nahm 1934 aktiv an den Februarkämpfen teil und musste anschließend ins Ausland fliehen. Mit ihrem Mann und 300 weiteren Schutzbündlern gelangte Mayenburg nach Moskau, wo sie sich dem Kommunismus zuwandte, für die Kommunistische Internationale tätig war und während des Krieges die Rote Armee aktiv an vorderster Front unterstützte.
Nach der Befreiung Österreichs kehrten Ruth Mayenburg und Ernst Fischer nach Wien zurück. Mayenburg wurde Generalsekretärin der "Österreichisch-Sowjetischen Gesellschaft" und war als Dramaturgin bei der "Wien-Film" tätig. 1966 trat sie aus der KPÖ aus und konzentrierte sich fortan auf ihre publizistische Tätigkeit. In ihrem Buch über das Komintern-Quartier "Hotel Lux" beschrieb die gefragte Zeitzeugin ungeschminkt die tragischen Tücken des stalinistischen Umgangs mit den deutschen und österreichischen Emigranten.
Ruth Mayenburg war in zweiter Ehe mit dem ultrakonservativen Publizisten Kurt Diemann verheiratet.
Werk: Blaues Blut und rote Fahnen, 1969; Hotel Lux. Mit Dimitroff, Ernst Fischer, Ho Tschi Minh, Pieck, Rakosi, Slansky, Dr. Sorge, Tito, Togliatti, Tschou En-lia, Ulbricht und Wehner im Moskauer Quartier der Kommunistischen Internationale, 1978.