Der gelernte Maschinenschlosser Anton Matourek schloss sich bereits als Vierzehnjähriger der sozialdemokratischen Bewegung an und war vor 1934 Sekretär des Republikanischen Schutzbundes in Rudolfsheim. Wegen seiner illegalen Tätigkeit nach dem Februar 1934 wurde er mehrmals verhaftet und war von Dezember 1936 bis Mai 1937 im Anhaltelager Wöllersdorf interniert.
1945 wirkte Anton Matourek von Anbeginn an beim Wiederaufbau mit. Von 1948 bis 1953 war er als Gemeinderat, von 1954 bis 1969 als Bezirksrat im 15. Bezirk tätig. Die in den Jahren 1977 bis 1979 errichtete Wohnhausanlage, 15., Rustengasse 9, wurde Anton-Matourek-Hof benannt.
An ihrer Stelle stand einst das Volkshaus der Bezirksorganisation Rudolfsheim. Eine Erhöhung des Mitgliedsbeitrages von 40 auf 50 Groschen bildete die finanzielle Basis dafür, dass das einstige Fiakerhaus im Jahr 1928 aus einer Verlassenschaft erworben und von Architekt Heinrich Vana umgebaut werden konnte. Aus der ehemaligen Wagenremise wurde ein Saal, die Wohnung im ersten Stock und die übrigen Räume wurden für die Arbeit des Bezirkssekretariats und verschiedener sozialdemokratischer Organisationen umgestaltet.
Im Rudolfsheimer Volkshaus leitete Karl Czernetz vor dem Februar 1934 eine "marxistische Arbeitsgemeinschaft" für arbeitslose Jugendliche. 1934 wurde das Haus beschlagnahmt und zuerst von der "Heimwehr", dann von der "Vaterländischen Front" benützt. Die Gestapo schanzte es schließlich einem Privatmann zu. 1945 konnte die SPÖ-Rudolfsheim das Haus zwar wieder übernehmen, musste es allerdings auf Befehl der sowjetischen Besatzungsmacht eine Zeit lang mit der KPÖ teilen. Da der Zustand des Gebäudes bereits sehr schlecht war, übersiedelte das Bezirkssekretariat 1976 in die neuen Räumlichkeiten in der Schwendergasse 41.