Lindenhof

18., Kreuzgasse 78-80, Simonygasse 2a,Paulinengasse 9-11

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Die in den Jahren 1924/25 nach Plänen von Karl Ehn errichtete Wohnhausanlage mit 320 Wohnungen ist nach einem unter Naturschutz stehenden Lindenbaum im Hof benannt, der ein Überbleibsel des früheren "Czartoryski-Parks" darstellt.

Die große, blockartige Anlage mit einfachen, kubisch gestalteten Fassaden besitzt einen mächtigen und ausdrucksstarken Innenhof, in dessen Zentrum ein Kindergarten und ein Hort in hellen, pavillonartigen Gebäuden untergebracht wurden. Bedingt durch das ansteigende Gelände ist der Hof in drei Gartenterrassen unterteilt, die durch Stiegenanlagen miteinander verbunden werden.

Besonders auffällig ist die reiche künstlerische Ausgestaltung der Anlage. Die Eckpfeiler der Loggienfenster sind durchgehend mit keramischen Platten verziert; über den beiden Hauseinfahrten in der Simony- und der Paulinengasse sind überlebensgroße Steinplastiken (Frauenfigur mit drei kleinen, engelsartigen Kindern; männlicher Lastenträger mit Getreidegarbe) von Josef Riedl angebracht; im Hof selbst befindet sich ein Zierbrunnen mit Putto von Fritz Zerritsch. Weitere Putti zieren den Innenraum des Kindergartenpavillons. Der Lindenhof enthält weiters sechs Geschäfte und vier Werkstätten.

Literatur: Hans und Rudolf Hautmann, Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919–1934, 1980; Helmut Weihsmann, Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919–1934, 1985/2002; Walter Zednicek, Architektur des Roten Wien, 2009.