Der Landstraßer Hof wurde in den Jahren 1924/25 nach Plänen von Karl Badstieber errichtet und umfasst 112 Wohnungen. Die Anlage bildet eine geschlossene Blockverbauung um einen großen Innenhof mit Kindergarten und Badeanlage. Die abgestuften, sehr verspielt wirkenden Fassaden mit zweifärbigem Putz werden durch Spitzgiebel, Balkone und Spitzerker gegliedert. Die "putzigen" Medaillons mit Blumenvasen und -ranken wirken dennoch reichlich deplaziert. Eindrucksvoll ist das tonnengewölbte Entrée mit angedeuteten Kassetten.
Eine frühere "prominente" Bewohnerin des Landstraßer Hofes war die ehemalige Stadträtin Maria Jacobi (1910–1976), die sich sowohl durch die Reform der Betreuung gefährdeter Jugendlicher als auch durch die Errichtung der ersten Pensionistenheime verdient gemacht hat.
Mitte September 2008 eröffneten Bürgermeister Michael Häupl und Vizebürgermeisterin Renate Brauner im Landstraßer Hof die neue Zentrale der "Helfer Wiens", ein Kompetenz- und Seminarzentrum für Sicherheit und Zivilschutz.
Literatur: Hans und Rudolf Hautmann, Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919–1934, 1980; Helmut Weihsmann, Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919–1934, 1985/2002; Walter Zednicek, Architektur des Roten Wien, 2009.