Gisela Laferl arbeitete ab 1907 als Köchin und Zimmermädchen in der Schweiz. 1910 kam sie nach Wien, von 1911 bis 1915 führte sie den Haushalt von Friedrich Adler und wurde Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei.
1911 wurde Laferl Gründungsmitglied und erste Obfrau des Verbands der Hausgehilfinnen, Erzieherinnen, Heim- und Hausarbeiterinnen Österreichs "Einigkeit". Der Verband bemühte sich v.a., die schwer zu organisierende Gruppe der Heimarbeiterinnen – die ja vereinzelt in Haushalten lebten und nur wenig Freizeit hatten – für ihre poltischen Interessen zu mobilisieren.
Gemeinsam mit Antonie Alt setzte sich Laferl für gesetzlich geregelte Arbeitsbedingungen wie Ruhezeiten, Kündigungsschutz, Kranken-, Alters-, Invaliditäts- und Unfallversicherung ein. 1920 fusionierte die "Einigkeit" mit dem "Verein der Heimarbeiterinnen".
Bei den Wiener Gemeinderatswahlen am 4. Mai 1919 kandidierte Gisela Laferl für die SDAP in Döbling, war von 1919 bis 1921 Mitglied des Gemeinderats, ab 1920 auch Abgeordnete zum Wiener Landtag.
1920 heiratete Gisela Laferl den Sozialdemokraten Isidor Wozniczak, als Trauzeuge fungierte Vizebürgermeister Georg Emmerling. 1921 schied Gisela aus dem Gemeinderat aus, das Ehepaar Wozniczak zog nach Niederösterreich, wo es zuerst eine Urlaubspension in Kamegg führte.
1934 übersiedelten die Wozniczaks nach Gars am Kamp, ihre "Waldpension" wurde zum beliebten Urlaubsziel für prominente SozialdemokratInnen wie Julius Deutsch oder Rosa Jochmann.
Nachdem beide Söhne im Zweiten Weltkrieg bzw. in Kriegsgefangenschaft gestorben waren und Isidor Wozniczak noch kurz vor Kriegsende 1945 von Nationalsozialisten ermordet wurde, führte Gisela Wozniczak die "Waldpension" nach dem Zweiten Weltkrieg gemeinsam mit ihrer Tochter weiter und engagierte sich von 1950 bis 1955 als sozialdemokratische Gemeinderätin in Gars.
Quellen: wienwiki