Auf dem Gelände des Hugo-Breiter-Hofs in Penzing befanden sich bis zum Jahr 1949 zahlreiche Baracken und Gebäude verschiedenster Art, die teils für Wohnzwecke verwendet wurden, teils als Betriebs-, Lager- und Werkstätten dienten.
Diese Objekte bildeten den Restbestand eines während des Ersten Weltkriegs errichteten Lazaretts, das später unter dem Namen "Baumgartner Barackenlager" berüchtigt war. Da die Freimachung des Geländes nur Zug um Zug durchgeführt werden konnte, musste das Bauvorhaben in vier Bauabschnitte aufgeteilt werden.
Der Hugo-Breitner-Hof wurde in den Jahren 1949 bis 1956 nach Plänen von Erwin Fabrici, Georg Lippert, Fritz Purr und Paul Widmann errichtet. Mit 24 Wohnblöcken und insgesamt 1.126 Wohnungen ist der Breitner-Hof einer der größten Gemeindebauten Wiens und das erste große Bauvorhaben der Gemeinde nach dem Zweiten Weltkrieg.
Auf einer Gesamtfläche von 16,3 Hektar entstand eine richtige Kleinstadt; nahezu drei Viertel des Geländes waren für die Errichtung von Grünflächen sowie für Spiel- und Sportplätze reserviert. Für die Kinder wurden ein Kindergarten und ein Hort geschaffen, außerdem wurden insgesamt 28 Geschäftslokale und 10 Werkstätten eingerichtet.
Bereits bei der Grundsteinlegung am 7. Juli 1949 stand die Benennung der neuen Wohnhausanlage nach dem legendären Finanzstadtrat des "Roten Wien" Hugo Breitner fest. Vizebürgermeister Karl Honay erklärte: Es war im Jahre 1923, als die Wohnungsnot ebenso bedrückend war wie heute. Zu ihrer Bekämpfung waren neue Wege und große Mittel notwendig. Ein Mann von unbeugsamer Arbeits- und Willenskraft setzte es gegen alle Widerstände durch, dass der Wohnungsbau finanziert wurde. Erst dieser Wohnungsbau ermöglichte die Aufrechterhaltung des Mieterschutzes und damit billige Wohnungen. Es war Hugo Breitner, der dieses Werk initiiert hatte, ein Name, der in die Herzen aller Wiener eingeschreint ist. Wir wollen diesen Bau nach Hugo Breitner benennen, nach dem Mann, der unserer Stadt so viel gegeben hat, den ein fluchwürdiger Faschismus in die Fremde getrieben hat und der die Befreiung vom nationalsozialistischen Joch nicht mehr erleben konnte. Wir glauben, diesem großen Arbeiter damit eine kleine Dankesschuld abstatten zu können.
Der Hugo-Breitner-Hof wurde am 15. Oktober 1954 von Bürgermeister Franz Jonas feierlich eröffnet.
Am 22. Juni 1957 wurde hier auch eine von Siegfried Charoux geschaffene Gedenkbüste für Hugo Breitner von Bürgermeister Franz Jonas enthüllt. Zur künstlerischen Ausstattung der Wohnhausanlage gehört außerdem das Natursteinrelief "Hausbau" von Erwin Hauer (1954), die Plastik "Mutter mit Kindern" von Siegfried Charoux (1959) und die Plastik "Die Sterngucker" von Hilde Uray (1954).
Im Rahmen der Generalsanierung 2003 bis 2007 wurden 200 Dachgeschosswohnungen neu errichtet, die über Sonnenkollektoren mit Heizwärme und Warmwasser beliefert werden. Der Hugo-Breitner-Hof verfügt somit über die erste Solaranlage in einem Wiener Gemeindebau.