Ernest-Bevin-Hof

17., Andergasse 12-22, Pointengasse 7-13

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Die in den Jahren 1956 bis 1958 nach Plänen von Siegfried TheißHans Jaksch, Walter Jaksch und Franz Peydl errichtete Wohnhausanlage der Gemeinde Wien in Hernals wurde 1962 nach dem britischen Labour Politiker und Gewerkschafter Ernest Bevin benannt, an den auch eine Gedenktafel erinnert.

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Ernest Bevin (9.3.1881–14.4.1951) war seit seiner frühesten Jugend als Arbeiter, Gewerkschafter, Regierungsexperte und schließlich als Kabinettsmitglied tätig und stand seit den 1930er Jahren mit der österreichischen Arbeiterbewegung in Verbindung. Wahrscheinlich war er von allen alliierten Staatsmännern deshalb am ehesten geneigt, unmittelbar nach 1945 Vertrauen in die Kräfte des österreichischen Staates und sein demokratisches Potential zu setzen.

Bevin war es, der die Initiative zum Abschluss des zweiten Kontrollabkommens ergriff, das die Position der österreichischen Volksvertretung entscheidend stärkte. Auch das kompromisslose Festhalten an der Unteilbarkeit Österreichs war sein besonderes Verdienst. Mit der Benennung des Hofes dankte die Stadt Wien dem früheren Außenminister Großbritanniens.

1971 wurde die Straßenfassade des Ernest-Bevin-Hofes anlässlich einer "Wünsch dir was"-Sendung durch Friedensreich Hundertwasser umgestaltet. Das Haus erhielt im 2. Stock eine Fensterumrahmung mit den charakteristischen Linien und Bögen, die später durch ein witterungsbeständiges Mosaik ersetzt wurde.

Literatur: Peter Weiler, Ernest Bevin, 1993.