Bauer, Otto ("kleiner")

16.4.1897, Wien – 10.8.1986, Prägraten (Osttirol)

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Der Metallarbeiter Otto Bauer, den man im Unterschied zum stellvertretenden Parteivorsitzenden auch den "kleinen Otto Bauer" nannte, wurde 1912 Mitglied beim "Bund der christlichen Arbeiterjugend". Nach 1919 Mitglied der SDAP war Bauer 1926 Mitbegründer und erster Obmann des Bundes der religiösen Sozialisten, der christliche und sozialistische Zielsetzungen zu vereinbaren suchte und sich 1933/34 vergeblich bemühte, die katholische Kirche für die Vermittlung zwischen Regierung und Sozialdemokratie zu gewinnen.

Die Organisation wurde, so wie alle anderen sozialdemokratischen Organisationen, 1934 verboten. 1936 wurde Bauer verhaftet und arbeitete nach seiner Haftentlassung im August des Jahres mit den Revolutionären Sozialisten zusammen.

Otto Bauer floh 1938 über Italien und die Schweiz nach Frankreich, 1940 weiter in die USA, wo er wieder als Metallarbeiter tätig war. Politisch engagierte er sich an der Seite von Joseph Buttinger in der Auslandsvertretung der österreichischen Sozialisten AVÖS.

Bauer blieb auch nach Ende des Zweiten Weltkriegs in den USA, wo er ab 1944 als Bibliothekar in der "Library for Political Studies New York" (Buttinger Library) tätig war. 1986 verstarb der "kleine" Otto Bauer während einer Urlaubsreise in Osttirol.

Bauers Schriften wurden in einem Repositorium der Universität Innsbruck gesammelt.