Die in den Jahren 1923/24 nach Plänen von Adolf Stöckl errichtete Wohnhausanlage mit ursprünglich 110 (heute: 93) Wohnungen wurde nach dem Arbeiterdichter Alfons Petzold (1882–1923) benannt.
Der Alfons-Petzold-Hof gehört zu den ersten Gemeindebauten Wiens und steht mit seinem zweifärbigen Putz, den kleinen Putzornamenten und den polygonalen Erkern mit gedrehten Ziersäulchen noch ganz im Zeichen der "romantischen" Architektur.
Der Ecktrakt ist aus perspektivischen Gründen deutlich niedriger ausgebildet.
Im Petzold-Hof waren ein Kinderaufenthaltsraum, eine Badeanlage, eine Zahnarztordination und sechs Werkstätten untergebracht. Beim Eingang in der Lorystraße wurde eine Gedenktafel für die vertriebenen "nichtarischen" Bewohner des Hofes angebracht.
Literatur: Hans und Rudolf Hautmann, Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919–1934, 1980; Helmut Weihsmann, Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919–1934, 1985/2002; Walter Zednicek, Architektur des Roten Wien, 2009.