Der Lehrer Leopold Zechner war ein überzeugter Anhänger der Schulreformen Otto Glöckels. Als Direktor der "Allgemeinen Mittelschule" in der Schweglerstraße war es ihm deshalb ein besonderes Anliegen, dass auch begabte Kinder aus dem Arbeitermilieu Zugang zu höherer Bildung fanden. 1934 wurde Zechner aus politischen Gründen zurückversetzt und ein Jahr später zwangspensioniert.
Nach Kriegsende war Leopold Zechner als Landesschulinspektor für das Pflichtschulwesen tätig und wurde 1946 zum geschäftsführenden Präsidenten des Stadtschulrates berufen. Damit standen der gesamte Wiederaufbau und die Modernisierung des Wiener Schulwesens unter seiner Leitung. Zechner übte diese Funktion bis 1960 aus.
Gleichzeitig war er von 1945 bis 1956 Abgeordneter zum Nationalrat und Schulsprecher der SPÖ. Als Mitbegründer der Volkshochschule Hietzing und erster Vorsitzender des Verbandes Wiener Volksbildung machte sich Leopold Zechner besonders um die Bildung breiterer Bevölkerungsgruppen verdient.
Seine Tochter war die Ministerin für Gesundheit und Umwelt, Ingrid Leodolter. In Anerkennung seiner Verdienste um die Volksbildung wurde der Platz vor der Volksschule Hietzing im September 2002 in Leopold-Zechner-Platz umbenannt.
Werk: Wissenschaft und Kunst, 1946.
Literatur: Wolfgang Maderthaner, Leopold Zechner 1884–1968, 2000.