Prutscher, Otto

7.4.1880, Wien – 15.2.1949, Wien

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PQ

Prutscher studierte an der Wiener Kunstgewerbeschule, hielt sich längere Zeit in Frankreich und England auf und trat nach seiner Rückkehr in das Büro von Josef Hoffmann ein.

Prutscher machte sich zunächst durch seine Inneneinrichtungen, die stark unter dem Einfluss der Wiener Werkstätten standen, einen Namen, entwarf mehrere Einfamilien- und Landhäuser und wurde schließlich im kommunalen Wohnbauprogramm mit mehreren Aufträgen betraut, für die er jeweils originelle, wenn auch nicht vorbildlich moderne Lösungen fand.

Von Prutscher stammen der Hermann-Fischer-Hof, der Heinehof, der etwas altertümelnde Lorenshof und der Eiflerhof. Da er sich von seiner jüdischen Ehefrau nicht trennen wollte, wurde Prutscher 1939 von den Nationalsozialisten zwangspensioniert und hatte bis 1945 Berufsverbot.

Literatur: Hans und Rudolf Hautmann, Die Gemeindebauten des Roten Wien 1919–1934, 1980; Helmut Weihsmann, Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919–1934, 1985/2002; Walter Zednicek, Architektur des Roten Wien, 2009.