Der Kampf

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Nach den Erfolgen bei der Reichsratswahl von 1907 gründete die Sozialdemokratische Arbeiterpartei die Monatsschrift "Der Kampf"; die Auflage lag bei etwa 4.000 Stück. Herausgegeben von Otto Bauer, Adolf Braun und Karl Renner, behandelte das Diskussionsorgan primär Fragen der politischen Theorie, der Außenpolitik und des Nationalitätenkonflikts.

"Der Kampf" war bald das theoretische Organ der österreichischen Sozialdemokratie. Victor Adler definierte im ersten Heft die Ziele: Wenn der ‚Kampf‘ leistet, was er soll, wird er die Stätte sein, wo die Kampfziele und Kampfmethoden der Partei in einer gemeinsamen Erörterung erarbeitet werden. Wir haben kein Bedürfnis, eine Arena für theoretische Turniere zu eröffnen, aber wir brauchen dringend ein Organ der Selbstverständigung, einen Boden für unbefangene und nicht verpflichtende Meinungsäusserung, für den Austausch von Gedanken, die noch lange nicht bindende Parolen sind, eine Werkstatt für die innere Arbeit der Partei an sich selbst.

Mit Beginn des Ersten Weltkriegs gestaltete Friedrich Adler den "Kampf" zum Sprachrohr der Linksopposition gegen die Kriegspolitik um. Nach Adlers Attentat auf Ministerpräsident Stürgkh im Oktober 1916 übernahm der Reichsratsabgeordnete Wilhelm Ellenbogen die Redaktion und adaptierte den "Kampf" als eine Stätte der Diskussion über die Kriegsprobleme des internationalen Sozialismus. Zu Beginn der Ersten Republik verantworteten Helene Bauer, Julius Braunthal und Oscar Pollak die redaktionelle Leitung, ab Mai 1919 übernahm wieder Friedrich Adler.

"Der Kampf" erschien von 1907 bis zum Februar 1934 in Wien, in weiterer Folge illegal bis zum April 1938 in der demokratischen Tschechoslowakei (teilweise auch in tschechischer Sprache) und dann als "Der sozialistische Kampf – La lutte socialiste" in Paris.

2017/18 zeigte der Waschsalon Karl-Marx-Hof unter dem Titel "Presse und Proletariat" eine Sonderausstellung über die Sozialdemokratischen Zeitungen im Roten Wien.