Arbeitsgemeinschaft Christentum und Sozialdemokratie (ACUS)

15., Meiselstraße 8/3/36

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Schon in den frühen 1920er Jahren bemühten sich religiöse Sozialisten um die Vereinbarkeit von Christentum und Sozialdemokratie; 1926 wurde schließlich der Bund der Religiösen Sozialisten (BRS) gegründet, Leiter war der Metallarbeiter Otto Bauer. Allerdings beendete die katholische Kirche ihre grundsätzliche Feindseligkeit gegenüber der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung und ihr parteipolitisches Engagement erst nach dem Zweiten Weltkrieg; parallel dazu nahm auch die SPÖ nach 1945 eine tolerantere Haltung gegenüber der Kirche ein.

1951 bildete sich am Institut für Wissenschaft und Kunst ein Kreis, der sich um den Abbau von gegenseitigen Vorurteilen bemühte. Daraus entstand 1959 die "Arbeitsgemeinschaft sozialistischer Katholiken" innerhalb der SPÖ. Nach dem Beitritt von Angehörigen anderer christlicher Konfessionen wurde daraus die "Arbeitsgemeinschaft Christentum und Sozialismus".

Wesentlich zu einer Versöhnung der ehemals verfeindeten Lager trugen Persönlichkeiten wie Bruno Kreisky und Franz Kardinal König bei. Bruno Kreisky suchte in den 1970er Jahren bewusst den Dialog mit fortschrittlichen Christen, um mit einer neuen Mehrheit links der Mitte Österreich verändern zu können. Die Arbeitsgemeinschaft Christentum und Sozialdemokratie bildete dabei eine wichtige Plattform.

Sie sind Sozialisten, nicht obwohl, sondern weil sie Christen sind – dieser Satz im Parteiprogramm sorgte 1978 noch für hitzige Diskussionen. Heute ist es bereits selbstverständlich, dass SPÖ-Abgeordnete auch Funktionen in christlichen Organisationen einnehmen.

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ACUS war darüber hinaus die erste sozialdemokratische Organisation, in der auch Nichtparteimitglieder mitarbeiten konnten. Seit 2001 ist die ACUS als "Themen Initiativgruppe" bei den Bundesparteitagen antrag- und stimmberechtigt.

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