Unterwegs in Ottakring

  • 01_brunnenmarkt

    Wir beginnen unseren Spaziergang durch Ottakring bei der U6-Station Thaliastraße. Über die Thaliastraße, die ihren Namen vom früheren Thalia-Theater (heute "Thalia-Hof", Ecke Gürtel) erhalten hat, das wiederum nach der griechischen Muse der Komödie benannt war und bis 1870 bestand, gelangen wir nach wenigen Schritten zur Brunnengasse mit dem Brunnenmarkt. Die Wurzeln des Brunnenmarktes gehen bis ins frühe 19. Jahrhundert zurück, als sich in der Thaliastraße ein kleiner Markt entwickelte, der sich später in die Brunnengasse ausdehnte und im Laufe der Zeit mit dem nahegelegenen Yppenmarkt zusammenwuchs. Der Brunnen- markt war die längste Zeit ein reiner Straßenmarkt, dessen 170 Stände fast ausschließlich aus rasch abbaubaren Holzkonstruktionen und Leiterwagen bestanden, die allabendlich komplett abgebaut und zusammengeräumt werden mussten. Das Besondere am Brunnenmarkt ist nicht nur das täglich frische Warenangebot, sondern v.a. das orientalische Flair, an dem auch die zahlreichen türkischen Lokale, Bäckereien und Geschäfte ihren Anteil haben.

  • 02_karl_volkert_hof

    Der Thaliastraße folgend gelangen wir über den Hofferplatz, vorbei an der Musikschule der Stadt Wien (Thaliastraße 44), zum Richard-Wagner-Platz, wo sich auf Nummer 19 das Amtshaus für den 16. Bezirk (mit dem Bezirksmuseum Ottakring) befindet. Am Haus Nr. 3 erinnert eine Gedenktafel an den Arbeiterdichter Alfons Petzold, der in den Jahren 1906 bis 1911, der Zeit seiner ersten Veröffentlichun- gen und Erfolge, hier lebte. Ein kleines Stück stadtauswärts stoßen wir in der Thaliastraße 75 / Ecke Kreitnergasse auf den Karl-Volkert-Hof, der in den Jahren 1926/27 nach Plänen von Franz Schuster und Franz Schacherl errichtet und nach dem Nationalratsabgeordneten Karl Volkert (1868-1929) benannt wurde, der sich v.a. um den Jugendschutz und um die Erneuerung der Berufsschulen große Verdienste erworben hat. Die große Eckverbauung mit insgesamt 233 Wohnungen umfasst zwei Innenhöfe. Beachtenswert sind die beiden mächtigen verklinkerten Tore, die durchgehend verglasten, schmalen Stiegenhäuser in den Innenhöfen und die bunte Farbgebung der Anlage (außen zwei Grautöne, im kleineren ersten Hof gelb und grau, im quadratischen zweiten Hof grün und grau). Im zweiten Hof wurde ein 1930 von Siegfried Bauer geschaffenes und 1934 entferntes Volkert-Denkmal wieder aufgestellt.

  • 03_arbeiterheim_ottakring_gt_ah

    Wir gehen nun in der Kreitnergasse bis zur Nummer 29-33, wo eine einfache Gedenktafel an das traditionsreiche, 1907 eröffnete Ottakringer Arbeiterheim erinnert. Das repräsentative Gebäude enthielt neben den Büro- und Versammlungsräumen der Sozial- demokratischen Arbeiterpartei auch einen Theatersaal mit 1.500 Plätzen und insgesamt 40 Wohnungen, die als Vorbild für den Bau von Arbeiterwohnungen dienten (gute Belichtung, Zentralheizung), und war bis 1934 eines der wichtigsten Veranstaltungs- und Kulturzentren des Bezirks. In der Nacht vom 12. auf den 13. Februar 1934 wurde das Arbeiter- heim massiv unter Beschuss genommen und am frühen Morgen erfolgte der Befehl zum Sturm auf das bereits schwer beschädigte Gebäude. In der Wohnung Albert Severs fand man seine schwer verletzte Frau Ida, die kurz nach ihrer Einlieferung ins Spital starb. Eine Nachbarin und ein weiterer Hausbewohner wurden ebenfalls tot aufgefunden.

  • 04_durchgang_verboten

    Die Ruine des Arbeiterheims wurde bald darauf zum Abbruch freigegeben; an ihrer Stelle errichtete die Städtische Versicherung 1936 ein Wohnhaus. Durch den Innenhof und vorbei an dem Schild "Durchgang streng- stens verboten" gelangen wir nun in die Klausgasse, wenden uns nach links, biegen rechts in die Koppstraße und gleich wieder rechts in die Brüßlgasse ein.

  • 05_bruesslgasse_34

    Hier befindet sich auf Nummer 34 eine 1927 nach Plänen von Franz Wiesmann errichtete Wohnhausanlage der Stadt Wien mit 20 Wohnungen – ein schmuckes, symmetrisches Gebäude mit einer Doppelreihe eingesetzter Loggien und flankierenden Erkern mit Putzdekor, das der nahegelegenen Wohnhausanlage desselben Architekten in der Thalhaimergasse 44 verblüffend ähnelt.

  • 06a_dr_friedrich_becke_hof_detail

    Wenn wir nun die Brüßlgasse zurück – also in Richtung Koppstraße – gehen, gelangen wir auf der rechten Straßenseite zum Hintereingang des frisch renovierten Dr.-Friedrich-Becke-Hofs. Diese 1926 nach Plänen von Cäsar Poppovits errichtete Wohnhaus- anlage umfasst 231 Wohnungen und wurde nach dem Mineralogen und Petrographen Johann Karl Friedrich Becke (1855–1931) benannt, der sich neben seinen wissenschaftlichen Meriten – Becke erfand eine Bestimmungsmethode für Mineralien aufgrund ihrer optischen Eigen- schaften und ist Namengeber für die "Beckesche Linie" – als Obmann des Vereins "Volksheim" auch große Verdienste um die Volksbildung erwarb. Der nach außen hin nicht weiter ungewöhnlich wirkende Bau erschließt sich erst im Inneren. Über einen Abgang gelangt man zum deutlich tiefer gelegenen Innenhof, der mit seinen bizarren keramischen Tafeln, den türkisfarbenen Tierplastiken von Robert Obsieger und den expressiven Klinkerverkleidungen sicherlich zu den interessantesten Bauten des Bezirks gehört.

  • 07_schuhmeier_hof_dm

    Wir verlassen den Dr.-Friedrich-Becke-Hof durch den Haupteingang in der Thalhaimergasse, kehren zur Koppstraße zurück und gehen stadtauswärts weiter, bis an der Ecke zur Possingergasse der Hintereingang des Schuhmeierhofs auftaucht (für gewöhnlich verschlossen). Der Haupteingang der in den Jahren 1923/24 nach Plänen von Gottlieb Michal begonnenen und 1926/27 von Karl Schmalhofer komplettierten Wohnhausanlage mit insgesamt 285 Wohnungen befindet sich in der Pfenninggeldgasse, Ecke Koppstraße. Hier wurde 1948 auch eine Nachbildung des von Siegfried Bauer (1925) geschaffenen Denkmals enthüllt, das 1934 von den Austrofaschisten entfernt und vernichtet worden war.

  • 07s_schuhmeier_hof2

    Franz Schuhmeier wurde im Jahr 1900 in Ottakring in den Wiener Gemeinderat gewählt – er und der Favoritner Jakob Reumann waren damit die ersten sozialdemokratischen Gemeinderäte Wiens. 1901 wurde Schuhmeier Abgeordneter zum Reichsrat, 1910 auch zum niederösterreichischen Landtag. Am 11. Februar 1913 wurde Franz Schuhmeier bei der Heimkehr von einer Wahlkundgebung in Stockerau von Paul Kunschak, dem geistig verwirrten Bruder des Begründers der christlichen Arbeiterbewegung und späteren Nationalratspräsidenten Leopold Kunschak, in der Halle des Nordwestbahnhofs erschossen. An der Beerdigung des ungemein populären Arbeiterführers am Ottakringer Friedhof nahmen mehr als 100.000 Menschen teil. Die große, ihm zu Ehren benannte Wohnhausanlage mit mehreren Höfen, bemerkenswerten Runderkern und interessanten Loggien besteht aus zwei deutlich unterschiedlichen Bauteilen: der von Gottlieb Michal gestaltete Teil, Pfenninggeldgasse 8-12, zeichnet sich durch seine sachlich-moderne Architektur und seine grau-rosa Färbelung aus. Überragt wird dieser Bau vom höher gelegenen, expressiver gestalteten und gelb verputzten Hofteil von Karl Schmalhofer. Im terrassierten Innenhof befindet sich ein großzügig dimensionierter Kindergarten; außerdem enthielt der Bau eine Wäschereianlage, eine Badeanstalt, eine Schulzahnklinik und ein Ambulatorium der Gebietskrankenkasse.

  • 08_mosaik

    Einen kurzen Abstecher lohnt der in den Jahren 1954 bis 1956 errichtete Franz-Novy-Hof, Pfenninggeldgasse 1, 2–4a. Die Wohn- hausanlage erhebt sich an der Stelle einer noch vor dem Ersten Weltkrieg "provisorisch" errichteten Notstandssiedlung, die in Ottakring allgemein als "Negerdörfl" bekannt war. Die 8 einstöckigen Baracken mit insgesamt 128 Wohnungen und zwei Lokalen waren 1911 für notleidende, obdachlose und kinderreiche Familien gedacht gewesen und hätten gemäß ihrer Widmung bis 1928 geräumt und an die Gemeinde zurückgestellt werden sollen. Dazu kam es allerdings nicht, weshalb erst der Wiederaufbau nach dem Krieg die Räumung der halbverfallenen Bauten erlaubte. Der letzte Mieter verließ das "Negerdörfl" im August 1952. Mit dem Bau des Franz-Novy-Hofes wurde auch die einhundert- tausendste Gemeindewohnung seit dem Bestehen der Ersten Republik übergeben, woran ein eindrucksvolles keramisches Mosaik von Rudolf Schatz in der Pfenninggeldgasse 4a erinnert. In der Herbststraße 103-105 erinnert außerdem ein Denkmal an Franz Novy, der ab 1946 das Amt des Stadtrates für das Bauwesen bekleidete und 1947 als Nachfolger des plötzlich verstorbenen Paul Speiser zum Wiener Obmann der SPÖ gewählt wurde, allerdings bereits 1949 im Alter von erst 49 Jahren verstarb. Den Keramikpfeiler mit Porträtrelief hat Edmund Moriet im Jahr 1959 gestaltet.

  • 09_brotfabrik

    Durch die Pfenninggeldgasse, wo sich über den Hauseingängen des im übrigen wenig attraktiven Gemeindebaus (Nr. 3-7) idealisierende Darstellungen einer Mutter, eines Arbeiters und eines pfeifen- rauchenden Intellektuellen befinden, gelangen wir in die Hasner- straße. Auf Nr. 123 ist ein kleines Architekturjuwel zu besichtigen, das erst vor wenigen Jahren vor dem drohenden Abriss gerettet werden konnte – die in den Jahren 1908 bis 1910 von den Architekten- brüdern Franz und Hubert Gessner als Bäckerei für den "Ersten Wiener Consumverein" errichtete ehemalige Brotfabrik. Der frühe Stahlbetonskelettbau war mit einer verfliesten Fassade bekleidet und wurde nach den damals fortschrittlichsten Kriterien geplant. Produktionstechnisch bedeutete das "von oben nach unten", d.h. vom unter dem Dach gelegenen Mehllager bis ganz hinunter zur Backstube. Auch den hygienischen Rahmenbedingungen wurde in dieser Großbäckerei, deren Tagesproduktion sich auf rund 18.000 Kilogramm belief, besonderes Augenmerk geschenkt. Mit ihrer repräsentativen Jugendstilfassade gilt die "Brotfabrik" heute als ein Schlüsselbau der Wiener Architekturgeschichte. Von 1999 bis 2001 wurde der Bau im Rahmen eines umfassenden Revitalisierungsprozesses als Wohn- und Bürogebäude zu neuem Leben erweckt, wobei der repräsentative industrielle Charakter des Gebäudes auch nach den Umbaumaßnahmen erhalten blieb.

  • 14b_feuerwache_steinhof

    Einige Schritte stadtauswärts, bei der U3-Station Ottakring, nehmen wir den Autobus 46 B, der uns in wenigen Minuten zur Feuerwache Am Steinhof in der Johann-Staud-Straße 75 bringt, die in den Jahren 1929/30 nach Plänen von Josef Bittner errichtet wurde. Der bemerkenswerte schloss- oder gutshofähnliche Nutzbau mit reicher Klinkerverkleidung und mächtigen Garageneinfahrten passt sich perfekt der bewaldeten Umgebung an.

  • 10a_siedlung_starchant_detail

    Wir gehen nun die Johann-Staud-Straße bergabwärts, vorbei am städtischen Wasserreservoir ("Behälter Steinhof"), bis zur gegenüber dem Ottakringer Bad gelegenen Siedlung Starchant. Diese in den Jahren 1921 bis 1923 ursprünglich von der christlichen Genossenschaft "Heim" nach Plänen von Silvio Mohr errichtete genossenschaftliche Siedlungsanlage mit 30 Wohneinheiten wurde in den folgenden Jahren mehrfach erweitert und weist z.T. Elemente der kommunalen Wohnbauanlagen der Ersten Republik auf – allerdings in deutlich unterschiedlichem ideologischen Kontext!

  • 11_kuffner_sternwarte

    Gleich nebenan erhebt sich die in den 80er Jahren des 19. Jahr- hunderts von Moriz von Kuffner, dem Besitzer der Ottakringer Brauerei, gegründete Kuffner-Sternwarte, die nach den Kriegswirren im Jahr 1947 als Volkssternwarte wiedereröffnet, 1987 von der Stadt Wien erworben und nach umfassender Restaurierung 1995 als Zweigstelle der Volkshochschule Ottakring in den Verband Wiener Volksbildung aufgenommen wurde.

  • 12_friedhof_schuhmeier_grab

    Noch etwas weiter gelangen wir links durch einen kleinen Neben- eingang in den Ottakringer Friedhof. Der schmale Weg führt uns direkt zum Hauptgang mit den z.T. schönen klassizistischen Grabmälern, wo sich links die Gräber Franz Schuhmeiers und seines Nachfolgers als Bezirksobmann der Ottakringer Sozialdemokraten, Albert Sever (1942), sowie der beim Beschuss des Ottakringer Arbeiterheims umgekommenen Ida Sever befinden. Gegenüber erinnert ein von der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei gestiftetes Grabmonument an die Opfer der Teuerungsrevolte vom 17. September 1911, als nach einer friedlich verlaufenen Kundgebung vor dem Rathaus Polizei und Militär brutal gegen Teile der Demons- tranten vorgingen.

  • 13_sandleiten

    Wir verlassen den Friedhof über den Haupteingang in der Gallizinstraße, wenden uns nach rechts und nehmen in der Maroltingergasse die Straßenbahnlinie 10 (2 Stationen bis zur Liebknechtgasse). Die Wohnhausanlage Sandleiten ist mit 1.587 Wohnungen das größte Wohnbauprojekt der Gemeinde Wien in der Ersten Republik. Die Durchführung des Projekts wurde nach einem Wettbewerb an drei Architektengemeinschaften vergeben: Emil Hoppe, Otto Schönthal und Franz Matuschek wurden für den Bereich südlich der Rosen- ackerstraße auserkoren, Siegfried Theiß und Hans Jaksch sowie Franz Krauß und Josef Tölk für die offene Verbauung nördlich der Rosen- ackerstraße. Mit den Bauarbeiten wurde 1924 begonnen; 1928 war die Anlage fertiggestellt.

  • 13b_sandleiten_2

    Die sonst im "Roten Wien" bevorzugte Hofform wurde hier ganz bewusst nicht gewählt, um das Schreckgespenst der Kaserne und der anonymen, rasterartigen Trabantenstadt zu vermeiden. Entsprechend dem Charakter einer in mehrere Einheiten gegliederten und wie organisch gewachsenen "Stadt in der Stadt" – mit kleinen Plätzen, Brunnen, Stiegen, Terrassen und Pergolen – wurden auch zahlreiche Gemeinschaftseinrichtungen und nicht weniger als 75 Geschäftslokale (u.a. ein Caféhaus, ein Postamt und eine Apotheke), 58 Werkstätten sowie ein zentraler Platz mit Brunnenanlage (Matteotti-Platz) für große Veranstaltungen geschaffen. Vorbildcharakter besaßen auch die elegant eingerichtete Volks- bibliothek (heute Städtische Bücherei), der für 600 Personen angelegte Kino- und Theatersaal und das moderne Kindergarten- gebäude nach einem Entwurf von Erich Leischner. Der Sandleiten-Hof zählt zweifelsohne zu den interessantesten Gemeindewohnanlagen des "Roten Wien" – auch wenn die eklektische Stilvielfalt von barocken, expressionistischen, jugend- stilartigen und kubistischen Formen mitunter etwas seltsam wirkt.

  • 14_kongressbad

    Zur Infrastruktur Sandleitens gehörten auch der gegenüber gelegene Kongresspark (1927) und das hinter dem Park gelegene Kongress- bad (1928), das im Rahmen eines "außerordentlichen Arbeits- programms zur Linderung der Arbeitslosigkeit" auf einer ehemaligen Sandgewinnungsstätte und Mülldeponie nach Plänen von Erich Leischner errichtet und am 20. Mai 1928 eröffnet wurde. Das z.T. unter Denkmalschutz stehende und von seinen Gästen liebevoll "Konge", "Kongerl" oder auch "Kongo" genannt Bad ist mit seinem monumentalen dreiachsigen und mit Fahnenstangen geschmückten Eingang gegenüber der Vorortelinie und der rot-weißen Holzverschalung ein architektonisches Musterbeispiel für die von der Stadtverwaltung des "Roten Wien" geförderte Bäderkultur. Das berühmte, 100 Meter lange und 20 Meter breite Becken des Kongressbades, das heute in dieser Form nicht mehr existiert, war mit Hochquellwasser gefüllt, das in einer elektrischen Kesselanlage vorgewärmt wurde. Außerdem bestand im Kongressbad bereits seit Beginn der dreißiger Jahre eine Flutlichtanlage für Nachtbetrieb. Das Bad wurde 1987/88 generalsaniert und mit zeitgemäßen Sport- und Erlebnisanlagen ausgestattet.

  • 15_paletzgasse_17

    Durch die Bahnunterführung gelangen wir in die Paletzgasse, in der sich zwei etwas wunderliche Gemeindebauten befinden: Der Bau auf Nr. 17 mit den stark hervortretenden, vertikal verglasten Stiegen- haustürmen und den langen Balkonen an der Seitenfront wurde 1930 nach Plänen von Josef Bayer errichtet.

  • 16_paletzgasse_15

    Das Nachbargebäude auf Nr. 15 wurde 1928/29 nach Plänen von Ludwig Schöne, einem Vertreter der "konservativen" Architekten- garde geplant. Der Bau ist reichlich mit historistischen Elementen bereichert, die Ziersäulchen an den polygonalen Erkern, die Gesimse und die dekorativen Pilaster sind orangerot gefärbelt.

  • 17_davidhof

    Wir gehen nun durch die Redtenbachergasse bis zur Effingergasse, wenden uns nach rechts und gelangen auf Nr. 31 zum frisch renovierten Davidhof. Der mächtige, blockartige Bau mit terrassiertem und sorgfältig gestaltetem Innenhof, der mit seinen hohen Giebeln und kleinen Rundbogenloggien eher dem "ländlichen" Typus unter den frühen Gemeindebauten entspricht, wurde in den Jahren 1926/27 nach Plänen von Alfred Keller und Walter Broßmann errichtet und nach dem früheren Stadt- und Gemeinderat Anton David (1849–1924) benannt, der maßgeblich an der Ausarbeitung der Wiener Stadtverfassung beteiligt war. Über die Römergasse gelangen wir nun zur Wilheminenstraße, wo uns die Straßenbahn 44 wieder zurück zum Stadtzentrum bringt.